Richtig wütend ist auch Michl Jakob. "Dreh auf, dreh lauter, dreh durch!" geißelt der Bayreuther Slam-Master die "i-Men", die nur noch mit Ohrstöpseln herumlaufen, gefangen in einer Welt aus billigem Konsum, kollektiven Design-Geräten und mittelmäßiger Musik. Ständig verkabelt, ständig auf der Flucht vor der Welt. Und dann diese Tofu-Fresser erst! Als Vegetarier schafft Jakob es kunstvoll in tollen Reimen, die Seiten des Fleisch-Ersatz-Produkts und seines Konsums amüsant zu betonen, die für Weltwirtschaft und Umwelt eher problematisch sind und nichts mit einem Weltverbesserer-Image zu tun haben. Gar nicht so einfach, die Welt zu retten und jemand zu sein.
Pro-Tipp: Nach Bayreuth ziehen
Alles negativ also am Ende des Abends? So viel Gefühllosigkeit und Schlechtigkeit in der Welt? Kann man da übehaupt noch Kinder haben? Sollte man? Volker Strübing weiß eine Lösung und gibt seiner zwei Monaten alten Tochter schon jetzt per Lied in Rollenprosa einen guten Tipp: "...jetzt wisst ihr, warum ich schrei' heut' - wenn ich einmal groß bin, zieh' ich nach Bayreuth!". Wäre das mit dem Bevölkerungswachstum auch geklärt. Dann überholen wir Bamberg doch wieder.