Planungen im Fränkische-Schweiz-Museum

Von Kerstin Goetzke
Mammuts und die Steinzeit prägten 2016 das Leben im Fränkische-Schweiz-Museum. Heuer soll es um Spielzeug und Martin Luther gehen. Foto: Andrea Pauly Foto: red

Winterzeit und eingeschränkte Öffnungszeiten – das bedeutet nicht, dass sich im Fränkische-Schweiz-Museum Tüchersfeld nichts tut. Museumsleiter Rainer Hofmann erklärt im Gespräch mit der Redaktion, was sich derzeit hinter den Kulissen tut.

 
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Die Ausstellung „Tatort Franken“ rund um den Kupferstecher Abraham Wolfgang Küffner ist abgebaut – und schon steckt das Team um Hofmann wieder in den nächsten Vorbereitungen. Denn im Frühjahr soll eine Ausstellung rund um das Spielen und Spielzeug anlaufen. Im Sommer kommt dann der Beitrag zum Lutherjahr: „Wir wollen im Museum beleuchten, welche Auswirkungen Luther auf die Fränkische Schweiz hatte“, erklärt der Museumsleiter.

Gespräche mit Experten

Daran arbeitet er mit seiner 15-köpfigen Mannschaft (nicht alle sind in Vollzeit beschäftigt, wie er betont) bereits seit dem vergangenen Jahr. „In die Vollen“ geht es im Februar: Denn dann folgen weitere Gespräche mit Experten, die sich mit Luther, der Reformation und der Fränkischen Schweiz auskennen: Kirchen, Universitäten, Heimatpfleger und andere Museen geben Tipps, wie die Ausstellung aussehen könnte. Die Museumsmitarbeiter müssen dann wiederum erforschen, woher sie Objekte bekommen, die gezeigt werden können. Aus den verschiedenen Ideen entwickelt sich die Schau dann schrittweise. „Wenn der Besucher ins Museum kommt, sieht er nur das Endprodukt von viel Arbeit“, meint Hofmann.

Thema 30-jähriger Krieg

Doch die beiden für dieses Jahr geplanten Ausstellungen sind nicht das Einzige, was den Museumsleiter beschäftigt: Unter anderem laufen schon die Vorbereitungen für eine Schau, die es nächstes Jahr geben wird. Sie soll sich mit dem 30-jährigen Krieg beschäftigen. Mehr verrät Hofmann aber noch nicht.

Unterstützung für die Spielzeugausstellung erhält das Museum vom Gymnasium in Ebermannstadt. Schüler des P-Seminars beschäftigen sich mit der Frage, was und wie Leute in der Fränkischen Schweiz früher gespielt haben. Denn es gab weniger Spielzeug als heutzutage. „Die Schüler gehen in erster Linie in ihre Familien und erforschen, was es noch von ihren Vorfahren gibt: Eltern, Großeltern und im Idealfall Urgroßeltern“, so Hofmann.

Tipps und Ausstellungsgegenstände

Das Museum erhält Tipps und Ausstellungsgegenstände und die Schüler lernen, was es mit der Museumswelt auf sich hat: Wie man an Ausstellungen herangeht, sie organisiert oder verständliche Begleittexte schreibt. Der Zeitaufwand für das feste Team um Hofmann wird dadurch aber nicht geringer, wie er betont. Gespräche mit Schülern und Anweisungen müssen trotzdem ausgearbeitet werden und er muss ihnen zeigen, welche Möglichkeiten sie haben, um die Schau umzusetzen: Wie viel Platz steht zur Verfügung? Welche Räume können verwendet werden?

Spielzeugmuseum keine Konkurrenz

Trotz der Nähe zum Spielzeugmuseum in Nürnberg soll das Gezeigte in Tüchersfeld keine Konkurrenz sein: „Im Gegenteil, wir arbeiten mit den Kollegen in Nürnberg zusammen“, so Hofmann. Dort liege der Fokus auf der mittelfränkischen Spielzeugstadt, in der Region wird es ländlich geprägter sein: Was die jungen Bewohner aus dem Pottensteiner Raum in der Vergangenheit hatten, um ihre Freizeit zu gestalten.

Neben den großen Ausstellungen bereiten Hofmann und seine Mitarbeiter die bewährten Veranstaltungen vor: Mehrere Vorträge, den Handwerkermarkt, den Fränkische-Schweiz-Museumstag, einen Singtag im November und, auch wenn es noch eine Weile bis dahin ist, den Weihnachtsmarkt. „Für all das, was wir vorhaben, könnten wir noch viel mehr Menschen brauchen, die uns helfen. Es ist schwierig, Leute zu finden, die das entsprechende Wissen haben und sich ehrenamtlich engagieren wollen.“