Pläne für die Sanierung des Glockenhauses

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Pfarrer Ekkehard de Fallois im ersten Stockwerk des Glockenhauses: Diese Mauer wird nach der Sanierung des Gebäudes verschwunden sein. Fotos: Andreas Harbach Foto: red

In der „Krone des Hummelgaus“ stellt es einen recht individuellen Zacken dar: das Glockenhaus in der Kirchenburg neben St. Marien zum Gesees. Das Gebäude, in dem einst Torwächter, Mesner und Friedhofswärter wohnten, ist vom Verfall bedroht und harrt einer grundlegenden Sanierung. Die Pläne liegen längst vor. Inzwischen hat auch das Landeskirchenamt grünes Licht für die Sanierung gegeben.

 
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In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats war das Thema auf der Tagesordnung aufgetaucht. Vor mehr als zwei Jahren hatte die Gemeinde der Kirchengemeinde bereits einen Zuschuss für die Sanierung des Glockenhauses bewilligt. Da sich die Entscheidung seitens der Landeskirche hingezogen hat, musste diese Zusage nun erneuert werden. Was die Zustimmung des Gemeinderats fand. Wie Bürgermeister Harald Feulner dem Gremium erläutert hatte, lag ein Grund der Verzögerung darin, dass die an einigen Stellen durchlässig gewordene Mauer der Kirchenburg ebenfalls sanierungsbedürftig geworden ist und in das Projekt miteinbezogen werden musste.

Traumhafter Blick aufs Hummelgau

60.000 Euro hat der Gemeinderat für die Sanierung bewilligt. Auf knapp 700.000 Euro belaufen sich die Gesamtkosten für das Vorhaben, an dem sowohl der Bürgermeister als auch Pfarrer Ekkehard de Fallois Interesse haben. Feulner kann sich gut vorstellen, in dem Glockenhaus, das im Jahr 1468 erbaut wurde, ein Standesamt mit einem Trauzimmer einzurichten.

Den frisch vermählten Paaren würde sich jedenfalls ein traumhafter Blick hinab aufs Hummelgau bieten. Überdies wäre der Weg vom weltlichen zum kirchlichen Trauort in St. Marien zum Gesees so kurz wie möglich. Der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde will das Gebäude künftig auch kirchenmusikalischen Gruppen wie dem Posaunen- oder Kirchenchor sowie anderen Chören als Probenort zur Verfügung stellen.

Große Leute müssen den Kopf einziehen

Sanierungspläne hat Ekkehard de Fallois bereits vorliegen. Fest steht: Ein aus den 40er-Jahren des 20. Jahrhunderts stammender kleiner Anbau soll komplett verschwinden. Im Moment müssen groß gewachsene Personen beim Betreten der Etage, in der das Trauzimmer eingerichtet werden soll, ziemlich den Kopf einziehen. Das soll sich ändern, denn die Decke kommt raus, sodass der sanierte Raum bis zum Dach des Glockenhauses reicht.

Die Wände zwischen den drei kleinen Zimmern sollen herausgerissen werden, sodass ein größerer Raum entsteht. Über eine neue Treppe soll ein direkter Zugang in die erste Etage möglich sein. Vom historischen Fachwerk soll nach der Sanierung mehr zur Geltung kommen, als das derzeit der Fall ist.

"Alles ist geplant" - die Arbeiten können beginnen

Ekkehard de Fallois rechnet noch in diesem Jahr mit dem Beginn der Arbeiten: „Alles ist geplant.“ Geht alles gut, so könnte das Glockenhaus im Jahr 2019 fertig sein. Dass das Gebäude, das sich in einem erbärmlichen Zustand befindet, noch in den 70er-Jahren bewohnt war, kann man sich nur schwer vorstellen.

Rund die Hälfte der veranschlagten Gesamtsumme dürfte laut de Fallois in die Ausbesserung der Wehrmauer fließen. An einigen Stellen kann man bereits durch sie hindurchschauen. Möglicherweise muss einem Stützpfeiler mit Beton zu Leibe gerückt werden. Damit die Krone des Hummelgaus nicht aus den Fugen gerät.

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