Spitzenreiter war dabei ein Motorradfahrer, der es auf der auf 60 Km/h begrenzten Staatsstraße auf sage und schreibe 162 km/h brachte. Derzeit liegen die Daten, so Kaniewski, zur Auswertung bei der Straßenverkehrsbehörde. „Warten wir ab, was rauskommt“.
Der Bürgermeister hat sich, wie er am Samstag betonte, mittlerweile vertrauensvoll an Landtagsvizepräsident Peter Meyer (Freie Wähler) gewandt, der zusammen mit Florian Wiedemann, Vorsitzender der Kreisvereinigung der Freien Wähler Bayreuth-Land, vor Ort war und zusagte, sich des Themas anzunehmen.
Nicht mit deutlicher Kritik sparten die in Hintergereuth, Gemeinde Ahorntal, wohnhaften Bürger Anton Heinlein und Thomas Zeilmann, die beide als Pendler täglich die Strecke zwischen Volsbach und Glashütten befahren. Durch den Kurier sind sie auf die Veranstaltung in Glashütten aufmerksam geworden.
Schuss nach hinten losgegangen
Nach Anton Heinlein ist mit der Geschwindigkeitsbegrenzung „der Schuss nach hinten los gegangen“. Seitens der Behörden hat man sich darauf verlassen, dass Motorradraser erwischt werden, stattdessen geht es den Pendler an den Kragen, so Heinlein. Seit dem Ausbau der Staatsstraße hat sich die Streckenführung nicht verändert. Vielmehr sind viele Bäume rechts und links der Straße entfernt worden, so dass die Motorradfahrer noch bessere Sicht zu den nächsten Kurven haben.
In die gleiche Kerbe schlug auch Thomas Zeilmann, der bis vor kurzem seinen Sohn täglich nach Neustädtlein zur Lehre fuhr. Das was auf der Staatsstraße passiert, hat nichts mit Prävention zu tun, es ist reine Abzocke. Es ist unmöglich, auf so einer Strecke die Pendler zu bestrafen, die nicht die Verursacher sind, so Zeilmann. Man sollte die Straße für Motorradfahrer sperren, sonst kehrt keine Ruhe ein, so Zeilmann.
Polizei verarscht
Nach Ansicht der beiden Ahorntaler „verarschen“ die Motorradraser die Polizei. Es ist bedauerlich, dass rund zehn Prozent der Bikerfahrer die anderen 90 Prozent in Misskredit bringen. Ausdrücklich Wert legte Werner Schubert, Vorsitzender von AWF-Kultur, der zusammen mit AFW-Vorsitzenden Sven Ruhl den Bürgertreff organisierte, dass die Aktion nicht gegen die „normalen“ Motorradfahrer gerichtet ist, die durch Glashütten in die Fränkische Schweiz fahren und sich an die Verkehrsregeln halten.
Diese sind in Glashütten herzlich willkommen, so Schubert. Die Kritik der Freien Wähler richtet sich gegen die Biker, die vor allem im Sommer mittlerweile aus ganz Deutschland kommen und meist vom Standort in Höhe der katholischen Kirche am Ortsende von Glashütten aus bis zum kurvenreichen Bereich im Glashüttener Forst hochrasen und illegale Rennen veranstalten.
Keine Sonntagsruhe
Ausgerüstet mit Helmkameras, deren Aufnahmen dann noch ins Internet gestellt werden, wird losgefahren, wenn über Funk grünes Licht gegeben wird, das heißt die Straße für einen kurzen Moment frei ist. Bereits am Ortsschild haben diese die doppelte Geschwindigkeit. Die Lärmbelästigung ist dabei gewaltig, da oftmals die Schalldämpfer ausgeschaltet werden. Mit der Sonntagsruhe in Glashütten ist es durch den Motorradraser vorbei.
Die Polizei sollte, so die Forderung der Freien Wähler, verstärkt am Wochenende, statt unter der Woche um 8 Uhr früh, kontrollieren. Darauf sollte die Polizei verzichten.