Pegnitz: Unterschriftensammlung Bienenretter sammeln Unterschriften

Von Wolfgang Karl
Die ÖDP in Aktion: Elisabeth Raschke, Europaabgeordneter Klaus Buchner und Landtagskandidat Bernd Koppe (von links). Foto: Klaus Trenz Quelle: Unbekannt

PEGNITZ. Pegnitz Die ÖDP wirbt in Pegnitz für ein Volksbegehrern zum Artenschutz unter dem Motto „Rettet die Bienen!“

 
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„Rettet die Bienen!“ springt einem vom der Informationsbroschüre entgegen und weiter: „Stoppt das Artensterben. Letzte Chance: Volksbegehren.“ Herausgeber des Faltblattes ist die ÖDP. Es geht darin um ein Volksbegehren, mit dem die ÖDP das Bayerische Naturschutzgesetz ändern möchte. Hauptpunkte: Ein zusammenhängendes Netz an Biotopen im Freistaat, mehr Blühwiesen sowie die Einführung von Gewässerrandstreifen.

Thema kommt gut an

Dafür werben gleich drei ÖDP-Mitglieder an diesem Montag in Pegnitz. Landtagskandidat Bernd Koppe (57 Jahre) aus Pegnitz, der Europaparlamentarier Prof. Klaus Buchner (77) und die Referentin für Online-Öffentlichkeitsarbeit der ÖDP Bayern, Elisabeth Raschke (36). „Das Thema wird gut angenommen von den Pegnitzern“, sagt Koppe. Man komme gut ins Gespräch, auf Ablehnung sei er bisher nicht getroffen.

Fehlendes Netzwerk

Steht es wirklich so schlecht um Bayerns Bienen? „Wir gehen von hunderten Wildbienenarten aus, die es nicht leicht haben im Moment“, sagt Raschke dazu. Das Problem: Die fehlende Vernetzung der Biotope sorge dafür, dass einzelne Populationen von Insekten sich nicht mehr mit anderen Populationen austauschen könnten -fehlende genetische Vielfalt und damit eine verminderte Anpassungsfähigkeit seien die Folge, sagt Raschke.

Naturschutzverbände ziehen nicht mit

Probleme, die neben der ÖDP auch andere Organisationen durchaus sehen: Ob Bündnis 90/Die Grünen, Slow Food München oder auch der Verband Bayerischer Bienenzüchter: Sie alle unterstützen das Volksbegehren unter Federführung der ÖDP. Doch gerade die beiden größten Umweltverbände Bayerns halten sich zurück: Weder der Landesbund für Vogelschutz in Bayern, noch der Bund Naturschutz in Bayern unterstützen das Volksbegehren bisher. Dabei gebe es „ohne Frage Handlungsbedarf, was Futterpflanzen für Insekten betrifft“, sagt Bernhard Moos, der Vorsitzende der Kreisgruppe Amberg-Sulzbach des LBV. Doch die Linie seines Verbandes trägt auch er mit. Man könne die Ursachen für das Artensterben nicht mit einem einfachen Gesetz stoppen, heißt es dazu in einer Pressemitteilung des LBV. „Wir sollten eher mit den Landwirten zusammenarbeiten, als ihnen neue Regeln aufzuzwingen“, sagt Moos.

"Endlich in aller Munde"

Peter Ille, Leiter der Geschäftsstelle des Bund Naturschutz in Bayreuth sieht das Volksbegehren positiver: „In der Sache ist das Artensterben auch uns ein Anliegen. Gut, dass das Thema endlich in aller Munde ist.“ Die Nicht-Unterstützung des Volksbegehrens versteht er nicht ganz. Wahrscheinlich wolle man sich nicht mit einer politischen Partei gemein machen beim Bund Naturschutz in Bayern.

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