Pegnitz: Nach Unfall Ruf nach Tempolimit

Von Katharina Igl und
 Foto: red

Zwei 24-Jährige sind am Dienstagabend nach einem Frontalzusammenstoß auf der Staatsstraße zwischen Troschenreuth und Pegnitz ums Leben gekommen. Trotz aller Bemühungen der Ärzte um den jungen Mann und seine Beifahrerin. Der Unfall hat die Diskussion um eine Geschwindigkeitsbeschränkung an der gefährlichen Stelle aufflammen lassen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Wie berichtet, geriet gegen 18.30 Uhr der Mann aus dem Landkreis Neumarkt mit seinem Opel Corsa von Neuhof kommend kurz vor Pegnitz ins Schleudern. Auf der regennassen Fahrbahn kam der Wagen auf die Gegenfahrbahn und kollidierte mit einem entgegenkommenden Mercedes eines Pegnitzers. Der 55-jährige Fahrer konnte nicht mehr ausweichen. Durch den Zusammenstoß überschlug sich der Wagen des 24-Jährigen und blieb auf dem Dach liegen. Er und seine Beifahrerin wurden im Fahrzeug eingeklemmt.

Die alarmierte Feuerwehr befreite die beiden Schwerstverletzten aus dem Wrack. Nach ersten notärztlichen Maßnahmen vor Ort kamen die Beiden mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus. Auch der 55-jährige Pegnitzer musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Noch in der Nacht erlag der 24-Jährige seinen schweren Verletzungen. Leider verloren die Ärzte auch den Kampf um das Leben der Beifahrerin. Die junge Frau aus dem Landkreis Hof verstarb am frühen Mittwochmorgen im Krankenhaus.

Drastische Kommentare

Kaum stand die Kurier-Berichterstattung über den tragischen Unfall in Pegnitz online, wurden in den sozialen Netzwerken drastische Kommentare verfasst. Der Haupttenor: Auf der Strecke zwischen der Kompostierungsanlage und dem Pegnitzer Ortsschild werde schon immer zu schnell gefahren, gerade auch in der langgezogenen Kurve, in der es zu dem Frontalzusammenstoß mit schrecklichen Folgen kam. Selbst bei reduzierter Geschwindigkeit sei diese Stelle gefährlich, schon längst hätte hier ein Tempolimit angeordnet werden müssen. Und: Es sei ein Wunder, dass in diesem Bereich nicht schon mehr passiert sei.

Pegnitzer Polizeichef stimmt zu

Das sieht auch Roland Schmitt, Leiter der Polizeiinspektion Pegnitz und normalerweise alles andere als ein Freund von Facebook-Äußerungen so: „Da kann ich mich nur anschließen.“ Und diese Einschätzung ist nicht neu, sagt er.

Das Thema sei auch nicht neu, das habe ja auch schon den Stadtrat beschäftigt, auch der habe da Gefahrenpotenzial gesehen. Und die Unfallkommission des Landkreises Bayreuth, in der unter anderem Vertreter der Verkehrspolizei, des Landratsamtes und des staatlichen Bauamts sitzen. Dieses Gremium hat Ende 2015 die Strecke unter die Lupe genommen. Sie kam zu dem Schluss, es sei kein erhöhtes Unfallrisiko auf diesem Abschnitt der Staatsstraße gegeben.

„Wir von der Polizeiinspektion haben eine andere Einschätzung und haben diese auch schriftlich in einer Stellungnahme formuliert“, sagt Schmitt. Weil diese Trasse aus lokalem Blickwinkel als „problematisch“ einzustufen sei.

Aus Richtung Oberpfalz herangerauscht

Vor allem der Bereich zwischen der Einmündung zum Flugplatz und zur Kompostierungsanlage und dem Ortseingang. Nicht nur, weil hier Wildwechsel in gehäufter Form zu beobachten sei, nicht nur, weil hier langsame landwirtschaftliche Fahrzeuge und Privatautos mit Anhänger mit ihrem Kompost unterwegs seien, nicht nur, weil auf dieser Straße auch Segelflugzeuge antransportiert werden.

Sondern auch, weil da ganz grundsätzlich „viele aus Richtung Oberpfalz mit 100 Sachen und auch mehr heranrauschen“, so Schmitt. Das sei auf einer Gefällstrecke mit mehreren Kurven „definitiv gefährlich“. Gerade bei Reifglätte oder Nässe. Diese Wahrnehmung der Pegnitzer Polizei sei aber nicht geteilt worden - „aber dazu stehen wir nach wie vor“. Roland Schmitt sieht also Handlungsbedarf.

Autor