Pegnitz: Aufzug statt Hausmeister-Kiosk

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Es hat bisher immer geklappt, sagt er. Und so ist er überzeugt, es klappt auch bei der letzten Etappe. Christoph Kasseckert, Direktor der Realschule Pegnitz, glaubt fest an ein Finale der Generalsanierung vor Beginn des neuen Schuljahres. Auch wenn der optische Eindruck Zweifel erlaubt.

 
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Zurzeit läuft der dritte Bauabschnitt, zugleich der letzte. „Vom Bauvolumen her ist er auch der größte“, so Kasseckert. Dabei geht es nicht nur um die Klassenzimmer des A-Traktes, es geht um das Herzstück des Schulkomplexes. Mit der Aula, mit der neuen Mensa, mit der Bücherei. „Das wird richtig schön“, sagt der Chef der Schule. Vor allem mit dem Lichthof im Zentrum. Bisher ein schwer zugänglicher Schotterplatz mit einer japanischen Zierkirsche, die gerade mal zwei Wochen im Jahr blühte, als Dekoration. Jetzt entstehe hier eine kleine Wohlfühloase, zu der von allen Seiten Türen führen. Mit Sitzgelegenheiten – und mit einer Felsenbirne, „die fast das ganze Jahr blühen soll“.

Noch Gerüste hier und Gerüste dort

Im Moment ist all das noch schwer vorstellbar. Zu sehen ist eine Großbaustelle, draußen Gerüste, innen viel Beton, viele Kabel, jede Menge Baumaterial. Der Maler ist aktiv, der Elektriker, die Dachdecker. Die waren so gar nicht eingeplant beim ursprünglichen Sanierungskonzept. Zwar sei beim Bau der Schule vor 50 Jahren sehr gute

Weit über zehn Millionen

Die ist zwar weitgehend abgeschlossen. Aber sie trieb die Kosten nach oben. Wie auch die spürbar gestiegenen Preise für Bauleistungen und Material seit Beginn der Arbeiten im August 2014. Dennoch ist Kasseckert hoch zufrieden. Blieb doch sonst der kalkulierte Kostenrahmen von 12,7 Millionen Euro gewahrt, „wir haben keine Leichen im Keller entdeckt“. Und auch das ist selten bei öffentlichen Baumaßnahmen: Der Zeitplan wurde eingehalten, zum Teil lag man sogar besser als vorgegeben. Das hat auch mit den Firmen zu tun, die hier tätig sind.

Hier kein Pfusch

Für die ist Kasseckert voll des Lobes. Vor allem die Dachdecker machten einen hervorragenden Job. Anders als beim Bau des Ganzjahresbades Cabriosol, wo Jahre nach der Errichtung immer noch Gerichtsverfahren laufen, oder der Sanierung des Gymnasiums, wo Pfusch am Dach der Turnhalle zu Mängeln führte (wir berichteten), sieht Kasseckert bei der

Der Schall ist kein Problem mehr

Die Schüler haben bald eine Unterrichtsstätte der besten Art, so Kasseckert. Klar, auch von außen, doch sei es nicht das große Neue, „beim Automobil würde man das als Facelifting bezeichnen“. Entscheidend sei, was sich innen tut oder schon getan hat. Teppichböden unten und Akustikpaneele oben, gemischt mit Holzelementen – „da hallt nichts mehr, das spürt man schon jetzt, ohne Möblierung“. Und dann, vor allem, die Technik. Beamer, Mediensäulen in jedem Klassenraum. Davon könne so manche Großstadtschule träumen. Kürzlich hat sich eine in Pegnitz tätige Referendarin in Nürnberg beworben. Kasseckert schmunzelt: „Dort hat man ihr doch tatsächlich stolz präsentiert, dass nun zwei Klassenzimmer mit Dokumentenkameras ausgestattet sind. Zwei!“

Was noch kommt: Die "neue" Turnhalle

Ein Gebäude wird dann doch nicht bis zum Herbst aufgehübscht sein – die neue Turnhalle, die mit Baujahr 1986 so neu auch nicht mehr ist. „Die lief bei der Planung eh immer extra“, sagt Kasseckert. Vielleicht lässt sich da im kommenden Jahr etwas machen, erst müssten aber die Johann-Kepler-Realschule in Bayreuth und die Schule in Hollfeld abgeschlossen sein. Das hat mit Geld zu tun, in dem der Landkreis als Träger der Schulen nicht gerade schwimmt.

Mondpreise

Obwohl: Mit ein wenig Glück hätte schon im August die Rohbausanierung starten können. Doch bei der Ausschreibung meldete sich nur eine Firma – „und die hat Mondpreise verlangt“. Ein Zeichen dafür, wie voll die Auftragsbücher im Baugewerbe sind. Umso glücklicher ist Kasseckert, dass alles so glatt läuft bisher. Und er sagt noch einmal: „Bis zum neuen Schuljahr ist hier so gut wie alles fertig, Sie werden sehen ...“

Künftig ohne Barrieren

Und dann ist die Schule auch barrierefrei. Weil sie jetzt einen Aufzug hat. Dort, wo früher der Hausmeister-Kiosk war, ist der Zugang. „Es ist einfach alles besser und schöner“, sagt Christoph Kasseckert.

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