Ölspur endet im Wasserschutzgebiet

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Eingetrocknet ist die Ölspur auf einem Feldweg zwischen Prüllsbirkig und Hohenmirsberg. Foto: Emil Jenne Foto: red

Kurier-Leser Emil Jenne ist entsetzt: Bei einem Ausflug im Raum Pottenstein stieß er auf einem Feldweg zwischen Prüllsbirkig und Hohenmirsberg auf eine lange Ölspur. Weit mehr als einen Kilometer lang, bis zu 20 Zentimeter breit. Während er von den Behörden erwartet, dass diese intensiv nach dem Verursacher suchen, weil es sich um ein Landschaftsschutzgebiet handle, reagieren diese eher gelassen. Was wiederum Bürgermeister Stefan Frühbeißer wundert.

 
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„Tiefschwarz, klebrig und übel riechend“ sei der Streifen, der wohl durch Motorenöl entstand, sagt Jenne. Er verfolgte die Spur, die nicht durchgehend verlaufe, sondern immer wieder unterbrochen sei. Entdeckt hat er sie auf dem Wanderweg, der vom Wanderparkplatz nahe Prüllsbirkig in Richtung Hohenmirsberg führt. Sie endet auf einer Wiese, Jenne vermutet, deren Eigentümer könnte der Übeltäter sein.

"Grasprobe" für die Polizei

Er hat der Polizei in Pegnitz eine mit Öl getränkte „Grasprobe“ mitgebracht, sozusagen als Beweismittel. Dort weiß man schon Bescheid, wie der stellvertretende Inspektionsleiter Harald Düplois auf Kurier-Anfrage bestätigte. Der Vorfall sei bereits seit Donnerstag vergangener Woche bekannt, es fand auch ein Ortstermin mit Vertreter der zuständigen Behörden statt. Diese seien zu dem Ergebnis gelangt, dass „das Ganze nicht so schlimm sei, weil das Öl schon eingetrocknet und nicht tiefer in den Boden eingedrungen sei“. Daher liege kein Anlass für „weitere Sofortmaßnahmen“ vor.

Sofort reagiert

Das bestätigt Pottensteins Bürgermeister Stefan Frühbeißer: „Als wir davon erfuhren, waren wir rasch mit dem geschäftsleitenden Beamten und zwei Polizisten vor Ort, dann wurden unmittelbar Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt eingeschaltet.“ Aus seiner Sicht sei es „schon bedeutsam, den Verursacher ausfindig zu machen“. Schließlich sei das nicht der erste Vorfall in diesem Jahr, „das hatten wir schon mal“.

Nicht der erste Fall

Und Fakt sei nun einmal, dass der betreffende Feldweg zwar „nur“ die Grenze zum Wasserschutzgebiet bilde, die Grünfläche, in der die Ölspur endet, aber bereits innerhalb der Schutzzone liegt. „Da ist es nicht so recht nachvollziehbar, wenn man keinen akuten Handlungsbedarf sieht.“ So sieht das auch Emil Jenne, dies sei kein Kavaliersdelikt, wenn das keine Konsequenzen habe, „können wir unsere Landschaft gleich einmotten“.

Polizei ermittelt weiter

Doch Michael Benz, Pressesprecher des Landratsamtes in Bayreuth, bestätigte auf Anfrage dieser Zeitung noch einmal: „Es besteht kein akuter Handlungsbedarf, auch nicht unter dem Aspekt, dass ein Wasserschutzgebiet berührt wird.“ Aufgrund des Hinweises von Emil Jenne werde jedoch noch einmal geprüft, ob ein behördliches Einschreiten notwendig ist. Die Polizei ermittelt ebenfalls weiter, so Harald Düplois.

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