Oberfrankens Manager häufiger unzufrieden

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft. Foto: Andreas Gebert/dpa Foto: red

Während die Unternehmer in Oberbayern ihrer Region die besten Noten geben, sieht es bei denen im Nordosten Bayerns anders aus. In Oberfranken bewerten Unternehmer ihren Standort bayernweit am schlechtesten - auf hohem Niveau. Es gibt mehrere Gründe, warum die Oberfranken der Schuh drückt.

 
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Oberbayern ist nicht nur der wirtschaftsstärkste Regierungsbezirk im Freistaat, sondern hat auch die zufriedensten Unternehmen. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (VBW) hervor. Den Gegenpol bildet Oberfranken, wo die Unternehmen im bayernweiten Vergleich die Qualität ihres Standorts am niedrigsten bewerten – wenn auch immer noch auf hohem Niveau.

96 Prozent der befragten Unternehmen sind zufrieden

Das Institut der deutschen Wirtschaft befragte im Auftrag der VBW 1000 bayerische Firmen nach ihrer Einschätzung mehrerer Faktoren – darunter Verkehrsverbindungen, Bildungswesen, Bürokratie, Arbeitsmarkt und Energieversorgung.

In Oberbayern bewerteten die Manager die Standortqualität mit 80,3 von 100 Punkten am höchsten, gefolgt von Schwaben mit 75,9. Am unteren Ende der Skala liegen Unterfranken mit 70,5 und Oberfranken mit 67,8 Punkten. Insgesamt sind die Unternehmen aber sehr zufrieden mit dem Standort Bayern – fast 96 Prozent würden sich wieder im Freistaat ansiedeln, wie VBW-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt betonte.

Mehr Zuwanderung Hochqualifizierter gefordert

Von den 150 befragten Unternehmen in Oberfranken würden sich laut VBW-Studie 73,4 Prozent wieder vor Ort ansiedeln. Besonders positiv bewerten die Firmen demzufolge die Leistungsfähigkeit ihrer Zulieferer vor Ort (Note 2,2) und der lokaler Kooperationsunternehmen und -institute (Note 2,3).

Den größten Verbesserungsbedarf sehen die oberfränkischen Firmen im Bereich Cyber-Crime (Note 3,8), aber auch bei der Unterstützung durch die Politik bei der Zuwanderung von Hochqualifizierten aus dem Ausland und den Integrations- und Bildungsmaßnahmen für Flüchtlinge (Note 3,8), bei der Verfügbarkeit qualifizierter Nachwuchskräfte (Note 3,9) sowie bei der Verfügbarkeit von Fachkräften (Note 4,0).

Breitbandausbau fortführen

Nach einzelnen Maßnahmen gefragt, erwarten 86,4 Prozent der oberfränkischen Unternehmen von der Politik, die Breitbandinitiative fortzuführen, wie es in der Studie heißt. 91,1 Prozent wünschen sich eine Intensivierung der Forschung zur IT-Sicherheit und 89,7 Prozent konkrete Hilfestellungen für Unternehmen bei der Abwehr von Cyber-Gefahren.

„Eine breite Mehrheit der Unternehmen wünscht sich zudem im Ausbau der Infrastruktur insgesamt weitere staatliche Aktivitäten“, wird Brossardt zitiert. Darüber hinaus wünschen sich 87,1 Prozent Entwicklung, Ausbau und Aufbau von Speichern auch mit Forschungsförderung zur Verbesserung im Bereich Stromversorgung und Strompreise. 86,5 Prozent fordern die Sicherstellung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung.

red

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