Oberfränkische Werkstätten laden am Wochenende in ihre Räume ein Tag der offenen Töpferei: Zwischen Kunst und Handwerk

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Künstler Claus Tittmann und vier weitere Töpfereien aus Thurnau sind beim Tag der offenen Töpferei am Wochenende dabei. Foto: Koslowsky Foto: red

Das Töpferhandwerk lebt: Beim Tag der offenen Töpferei an diesem Samstag und Sonntag geben 32 Kunsthandwerker in Bayern Einblick in ihre Arbeit. Gleich fünf Werkstätten beteiligen sich aus Thurnau.

 
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Dort hat das Töpferhandwerk seit dem 16. Jahrhundert eine nachgewiesene Tradition. Davon zeugt auch das Töpfermuseum in der ehemaligen Lateinschule. Noch heute sind in der Marktgemeinde viele Töpfereien ansäßig - und nehmen am Tag der offenen Töpferei am 14. und 15. März teil.

In der Keramikwerkstatt Tittmann in Berndorf liegt der Schwerpunkt mehr auf Kunst als auf Handwerk. Von 10 bis 18 Uhr werden Führungen durch Werkstatt, Galerie und Skulpturengarten angeboten.

Claus Tittmann, geboren in Leipzig, kam durch den Maler Günther Stüdemann nach Thurnau. Aus dem Ingenieur wurde ein Keramikkünstler. 1975 eröffnete er eine eigene Werkstatt. Tochter Julia tritt als Töpferin und Kunstlehrerin in die Fußstapfen von Claus Tittmann. Derzeit zeigt sie ihre Arbeiten, Keramiken und Bronzen, in der Ausstellung "Inspirationen aus der Natur" in der ehemaligen Kronacher Synagoge (bis 28. März).

Zum 40. Geburtstag des Ateliers in diesem Jahr plant die Familie Tittmann daher einige besondere Veranstaltungen: mit dem Kunstverein und dem Literaturverein aus Kulmbach und dem Fränkischen Theatersommer. Claus Tittmann ist Träger zahlreicher Preise: Er erhielt unter anderem den bayerischen Staatspreis in Gold (1980), den oberfränkischen Designpreis (2004) und den Kulturpreis der Oberfrankenstiftung (2006).

Doch auch andere Thurnauer Töpfereien haben vieles zu bieten. Jede hat ihren eigenen Stil und stellt charakteristische Produkte her. Am Wochenende laden auch die Töpferei am Museum von Roger Le Dieu, die Töpferei Renner von Fritz Sommer, die Töpferei von Franziska Schnauder-Sanke und die Töpferei Noe zum Besuch ein. Kinder und Erwachsene können sich im Bemalen von Schälchen und Tellern oder an der Drehscheibe probieren. Wie Blindenschrift auf Keramik funktioniert, wird in der Töpferei Noe in der Bahnhofstraße erklärt.

In ganz Franken laden Töpfer ein, ihnen bei der Arbeit zuzusehen. In der näheren Umgebung haben noch folgende Töpfereien geöffnet: in Kronach - Keramik in der Oberen Stadt, in Mainleus - Töpferei Drehwurm (Motschenbach), in Hollfeld: Keramik im Blauen Haus und in Pottenstein - Töpferei Schacht.

Auch das Töpfermuseum in Thurnau hat nach der Winterpause im März wieder geöffnet: Samstag von 13 bis 16 Uhr und Sonntag von 11 bis 16 Uhr. In einer Sonderausstellung werden vom 22. März bis 27. September Aquarelle von Eveline Maria Schnauder präsentiert. Die Schau erinnert an die erste  Innungsmeisterin des Töpferhandwerks in Oberfranken, die für ihre Bilder mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde.

 

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