"Den richtigen Zeitpunkt erkennen"
Ist damit die Machtfrage nur bis zum angekündigten Parteitag im November vertagt? „Es ist immer die große Herausforderung für jede Führungspersönlichkeit, den richtigen Zeitpunkt zu finden, wann man die Verantwortung an die nächste Generation weitergibt“, äußerte sich Koschyk diplomatisch. Das gelte nicht nur für einen Kommunalpolitiker, für jeden Landtags- und Bundestagsabgeordneten, das gelte gerade auch für einen Parteivorsitzenden und Ministerpräsidenten. Koschyks Ansicht: „Innerhalb der CSU gibt es mehrere Persönlichkeiten, die das Amt des Parteivorsitzenden und Bayerischen Ministerpräsidenten hervorragend ausfüllen könnten.“
CSU-Basis soll entscheiden
Nach den schwierigen Koalitionsgesprächen, die zuallererst auf der Tagesordnung stünden, werde entschieden, wie es weitergeht. „Ich bin überzeugt, dass die CSU-Basis zur gegebenen Zeit klug entscheiden wird, wer die CSU in die Landtagswahlen im kommenden Jahr führen soll.“ Wenn die Bundesregierung innerhalb der CSU die richtigen Weichen stelle, würden die Wähler, die sich bei den Bundestagswahlen abgewendet hätten, der CSU erneut ihr Vertrauen schenken. Dazu sei es notwendig, dass sich die CSU inhaltlich und personell entsprechend aufstelle. „Hierzu muss und wird auch die Parteibasis gehört werden, zum Beispiel durch das bewährte Instrument der Regionalkonferenzen“, erklärte Koschyk.