Not-Team chancenlos Haspo-Nachwuchs fällt positiv auf

Viel Verantwortung musste Stefan Wopperer (Nr. 26) im geschwächten Haspo-Rückraum. Er tat dies mit beachtlichem Erfolg, konnte die klare Niederlage aber natürlich nicht verhindern. Foto: Peter Kolb Quelle: Unbekannt

HANDBALL. Ohne sieben Stammspieler war Haspo Bayreuth (6.) am 23. Spieltag der Herren-Bayenrliga bei der Spitzenmannschaft VfL Günzburg (3.) vollkommen chancenlos. Lediglich bis zum 6:6 (21.) war die dezimierte Mannschaft in der Lage, die Partie ausgeglichen zu halten, ehe sie am Ende doch noch erwartungsgemäß deutlich mit 17:30 (7:12) verlor.

 
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„Auch wenn es sich komisch anhört, bin ich heute über weite Strecken mit der Leistung meiner Mannschaft einverstanden“, erklärte Haspo-Trainer Michael Werner im Anschluss. „Es ging heute für uns in keinster Weise um irgendein Ergebnis, sondern vielmehr um unser Auftreten. Gerade unsere A-Jugendlichen sind heute toll eingesprungen und haben ihre Chance mit viel Mut super genutzt.“

Tatsächlich sorgte der Auftritt der drei A-Jugendspieler um Spielmacher Benjamin Klein, Rückraumrechts Philipp Müller und Maximilian Fröhlich immer wieder auch für positive Momente. Besonders Klein trat mit viel Selbstvertrauen auf und kämpfte sich immer wieder durch die körperlich klar überlegene Günzburger Abwehr. Müller erzielte außerdem nicht nur sein erstes Bayernliga-Tor, sondern holte auch einen Strafwurf heraus und bearbeitete den Günzburger Angriff defensiv sehr wirkungsvoll.

Zu Beginn der Partie ging darüber hinaus der Bayreuther Plan sehr gut auf. Mit der gewohnt offensiven 3:2:1-Abwehr machten die Oberfranken den schwäbischen Gastgebern das Leben sehr schwer und spielten dann die eigenen Angriffe sehr lange und geduldig aus, meist bis zum drohenden Zeitspiel. So stand es zwischenzeitlich gar 6:6 (21.), wobei vor allem Stefan Wopperer im linken Rückraum mehrfach erfolgreich Verantwortung übernahm und die Gastgeber so vor größere Probleme stellte. „Man kann schon sagen, dass unser Plan bis zum 6:6 unerwartet hervorragend aufgegangen ist“, freute sich auch Michael Werner. „Dann haben sich leider unsere technischen Fehler gehäuft, und das hat Günzburg dann natürlich mit vielen Gegenstößen bestraft.“

Die am Ende 17 Ballverluste gepaart mit 18 Fehlwürfen waren dann gegen eine Spitzenmannschaft der Bayernliga auf Dauer doch zu viel. So kam der gastgebende VfL über seine schnellen Außenspieler Stefan Knittl und Jonas Lehr (je 6 Tore) zu einfachen Toren und umging so auch die Probleme mit der unangenehmen offensiven Haspo-Abwehr.

Über die 12:7-Pausenführung waren die Günzburger dann beim 18:8 (39.) erstmals zweistellig enteilt und leiteten beim 26:11 (50.) endgültig ihren Kantersieg ein. Allen voran der bullige VfL-Kreisläufer Daniel Jäger war von der körperlich deutlich unterlegenen Haspo-Abwehr in der zweiten Halbzeit gar nicht mehr zu halten und wurde dabei auch immer wieder hervorragend in Szene gesetzt.

„Wir dürften heute keinesfalls nur auf das Ergebnis schauen“, mahnte Haspo-Trainer Marc Brückner nach Spielschluss. „Wir haben auch nach den hohen Rückstände nie die Köpfe hängen lassen. Es war auch schön zu sehen, wie gerade die ganz jungen Spieler ihre Einsatzzeiten genutzt haben und immer wieder etwas ausprobiert haben. Genau das haben wir den Jungs vor dem Spiel auch mit auf den Weg gegeben.“

Haspo Bayreuth: Hennig (1 Parade/davon ein Siebenmeter), Tornow (3) – Klein (2 Tore), Baldauf (1), Fröhlich, Funke (2), Berghammer (1), Goles, Bader, Wopperer (6/davon 3 Siebenmeter), Goeritz (2), Klenk (1), Fehring (1), Müller (1).

Haspo-Damen halten in Erlangen beachtlich mit

Den Damen von Haspo Bayreuth (7.) ist zwar keine Überraschung beim Bayernliga-Tabellendritten HC Erlangen geglückt, doch sie hielten sehr respektabel mit. Bei der Niederlage mit 24:28 (10:14) sammelten sie immerhin Selbstvertrauen für das am kommenden Samstag um 17.30 Uhr anstehende wichtige Oberfrankenderby gegen die HSG Fichtelgebirge (5.).

„Wir können heute erhobenen Hauptes aus dem Spiel herausgehen“, war Haspo-Trainer Matthias Starz zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft und analysierte: „Wir haben gesehen, dass wir spielerisch mit einer Spitzenmannschaft wie Erlangen durchaus mithalten können, waren aber leider nicht in der Lage, die einfachen Erlanger Tore aus dem Tempospiel zu verhindern. Deshalb gewinnt Erlangen am Ende auch verdient, aber wir nehmen viele positive Gedanken mit ins Derby gegen Fichtelgebirge.“

Bis zum 4:4 (14.) gestaltete sich die Begegnung noch komplett ausgeglichen, wobei die Abwehrreihen dominiert hatten. In der Folge kamen die Gastgeberinnen dann jedoch immer besser vor allem über Linksaußen Anika Bissel (7 Tore) zu ihrem gefürchteten Tempospiel und konnten sich so einen kleinen Vorsprung erarbeiten, der sich im 14:10-Halbzeitstand ausdrückte.

Nachdem die Bayreutherinnen gut aus der Kabine gekommen waren und beim 18:16 (41.) auch die Chance hatten, den Anschluss zu erzielen und so vielleicht sogar eine Wende einzuleiten, schlichen sich nun jedoch in der Folge immer wieder zahlreiche technische Fehler ein. Das nutzte der HC Erlangen in Manier einer Spitzenmannschaft konsequent, um mit einem 5:0-Lauf zum 23:16 (48.) vorentscheidend davonzuziehen.

Haspo Bayreuth: Bauer, Benz – Lenhardt, Kutzschmar (3 Tore), Peter (1), Brahm (1), Ruckriegel, Lindner (3), Eckert, Koppold (10/ davon 3 Siebenmeter), Haberkorn, Stöcker (4), Duchon (1), Siebert (1).

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