NKD-Prozess: Komplize legt Geständnis ab

Foto: David Ebener/dpa Foto: red

Fast vier Millionen Euro hat ein ehemaliger NKD-Manager veruntreut. Er sitzt bereits für Jahre im Gefängnis. Nun steht auch sein mutmaßlicher Komplize vor Gericht - dank der Hilfe der brasilianischen Polizei.

 
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Der mutmaßliche Komplize eines wegen Untreue verurteilten Ex-Managers der Textilkette NKD hat vor Gericht ein Geständnis abgelegt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Beihilfe zur Untreue vor. Die Vorwürfe träfen zu, sagte der Anwalt des Mannes in einer Erklärung, die er nach Angaben eines Gerichtssprechers zum Prozessauftakt vor dem Hofer Landgericht am Donnerstag verlas. Er habe nicht von Anfang an klar gewusst, was vor sich ging, sagte der Anwalt für seinen Mandanten. Als er es mitbekam, habe er trotzdem weiter mitgemacht. Das bedauere er sehr.

Der Angeklagte war im November von Brasilien an Deutschland ausgeliefert worden. Der 40-jährige Ex-Manager, dem er geholfen haben soll, war wegen Untreue und Planung eines weiteren Verbrechens zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Hof hatte es als erwiesen angesehen, dass er nicht nur die Textilkette geschädigt, sondern während seiner Untersuchungshaft auch die Entführung seines Richters geplant hatte.

Der mutmaßliche Komplize wird verdächtigt, die fingierten Rechnungen ausgestellt zu haben, mit denen der Ex-Manager 3,7 Millionen Euro veruntreut hatte. Sollte er verurteilt werden, droht ihm nach Angaben des Gerichtssprechers Haft zwischen einem Monat und siebeneinhalb Jahren. Brasilianische Polizisten hatten den Angeschuldigten bereits Ende vergangenen Jahres mit einem internationalen Haftbefehl festgenommen. Möglich ist, dass ihm die erschwerten Haftbedingungen in Brasilien besonders angerechnet werden auf eine mögliche Freiheitsstrafe in Deutschland. In der nächsten Verhandlung am 26. Januar könnte bereits das Urteil fallen.

dpa

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