Neues Führungsteam für Feuerwehr

Jenß
Das neue Führungsteam der Waischenfelder Feuerwehr. Foto: Dieter Jenß Foto: red

Nach Monate langer Führungskrise zog die Stützpunktfeuerwehr Waischenfeld bei ihrer Hauptversammlung am Sonntagnachmittag im Gerätehaus einen Schlussstrich unter all die Querelen und Differenzen in der Vergangenheit.

 
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Zum Schluss der über vierstündigen Marathonsitzung stellte der wiedergewählte Vorsitzende und Versammlungsleiter Helmut Herzing fest: „Eine ereignisreiche Jahresversammlung geht mit der Hoffnung zu Ende, dass heute ein Neuanfang gestartet wird“.

Er appellierte an die Mitglieder, in Zukunft alles wieder in geregelten Bahnen laufen zu lassen. Das Aufatmen und die Erleichterung war den Anwesenden anzusehen. Ausdruck des Neuanfangs waren die von Bürgermeister Edmund Pirkelmann geleiteten Wahlen. Pirkelmann wurde dabei von Kreisbrandrat Hermann Schreck und Kreisbrandinspektor Armin Meyer unterstützt.

Roland Huppmann nun Kommandant

Roland Huppmann zum neuen ersten Kommandanten gewählt. Auf ihn entfielen 31 der 37 abgegebenen Stimmen. Huppmann löste damit den langjährigen Kommandanten und Kreisbrandmeister Herbert Neubauer ab, der 18 Jahre mit viel Engagement die Geschickte der Wehr leitete und nicht mehr antrat. Der neue stellvertretende Kommandant wurde Andreas Lindek, der 27 Stimmen erhielt.

Feuerwehr verzeichnete 33 Ernstfälle

Ein weiteres Zeichen, einen Schlussstrich unter die personellen Probleme zu ziehen, setzte Vorsitzender Helmut Herzing mit seinem Antrag, dem scheitenden Kommandanten Herbert Neubauer als Dank und Anerkennung für sein Wirken zum Ehrenkommandanten zu ernennen. Dem versöhnlichen Akt stimmte die Versammlung per Handzeichen zu.

„Eigentlich dürfte ich das vom Vorsitzenden übergebene Geschenk nicht annehmen“, so Neubauer. „Aber mit Blick auf die Rede des Bürgermeisters und den anvisierten Neuanfang, nehme ich es an.“ Herzing antwortete: „Vergessen wir, was war.“

Monatelange Querelen

Bei der Feuerwehr fanden im vergangenen Jahr monatelange Querelen hinter den Kulissen statt, die zu einer Zerreißprobe bei der Feuerwehr führten. Deshalb mussten Bürgermeister Edmund Pirkelmann und seine Stellvertretern Thomas Thiem und Kurt Neuner einschreiten.

Was war geschehen? Der Öffentlichkeit wurden die personellen Probleme erstmals in der Sitzung des Stadtrates im Juli 2017 offiziell bekannt: Pirkelmann wurde im Kurier mit der Aussage zitiert: „Bei unserer Stützpunktfeuerwehr gab es eine kleine Krise, nachdem 17 Aktive schriftlich ihren Unmut über den Führungsstil von Kommandant Herbert Neubauer bekundet und sogar mit Rücktritt gedroht hatten. Es sei eben der Wunsch geäußert worden, Aufgaben neu zu verteilen und auf mehrere Schultern zu verlagern, da Kommandant Herbert Neubauer, der auch Stadtrat ist, mit den vielen Herausforderungen an seine Grenzen gestoßen ist. Das sei in einer Gesprächsrunde mit allen Beteiligten, darunter die drei Bürgermeister, vereinbart worden. Mit Atemschutzgerätewart Andreas Lindek wurde, so das Ergebnis der Aussprache, mit Blick auf die zunehmenden neuen Aufgaben der Wehr, ein weiterer stellvertretender Kommandant eingesetzt. Gerade die jungen Kräfte, so der Bürgermeister bei besagter Stadtratssitzung, hätten bestimmte Erwartungshaltungen und wollen sich noch aktiver einbringen. Dafür sei der Grundstein gelegt bis zur Kommandantenwahl im Januar 2018“.