Neuer Landrat Die Freien Wähler wollen es wissen

Kommentar von Peter Engelbrecht
Foto: red Foto: red

KOMMENTAR. Die Freien Wähler (FW) haben gleich zwei potenzielle Landratskandidaten für die Wahl am 15. März 2020 zu bieten: Den Pottensteiner Bürgermeister Stefan Frühbeißer und den FW-Kreisvorsitzenden Florian Wiedemann. Frühbeißer zögert noch, ob er nochmals als Bürgermeister kandidieren oder als Landratskandidat antreten soll. Wenn er als Landratsbewerber kommt, geht er ein Risiko ein: In einem strukturell von der CSU dominierten Landkreis kann er nicht sicher sein, zu siegen. Aber: Wenn einer der Freien-Kommunalpolitiker eine Chance hat, dann ist es Frühbeißer.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Wiedemann hat sich einen cleveren Schachzug ausgedacht: Er billigt Frühbeißer das erste Zugriffsrecht auf eine Kandidatur zu und versichert, ihn 100-prozentig zu unterstützen. Sollte Frühbeißer nicht antreten, würde er, Wiedemann, dann zur Verfügung stehen. Wiedemann ist ehrgeizig, will auf Kreisebene politisch nach oben. Rückenwind dafür hat ihm sein respektables Abschneiden als Bayreuther Direktkandidat bei der Landtagswahl 2019 mit 11,9 Prozent der Stimmen gegeben. Doch regional ist der Hummeltaler Gemeinderat kaum bekannt.

Wer von beiden letztendlich antritt, ist unklar. Die Freien Wähler wollen ihre Liste und ihren Landratskandidaten erst im November aufstellen. Sicher ist: Im Landratsamt wird es nach Ende der Amtszeit von Hermann Hübner einen Generationswechsel geben. Mindestens fünf Bewerber wollen antreten: Klaus Bauer für die CSU, Jan-Michael Fischer für die SPD, Andreas von Heßberg für die Grünen, Hermann Hiery für die FDP und ein Freier Wähler. Bei so vielen Kandidaten ist eine Stichwahl wahrscheinlich, deren Ausgang so manche Überraschung bergen kann.

Die Wahl wird seit mehr als drei Jahrzehnten wieder richtig spannend. Neue Ideen sind gefragt, etwa beim Fremdenverkehr, der Ansiedlung neuer Firmen und Arbeitsplätze sowie beim Klimaschutz auf Landkreisebene.