Neue Wohnanlage an der Tristanstraße – Architektenwettbewerb abgeschlossen Gewog: Wohnen unter Bäumen

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Die Sieger und ihr Entwurf für die Bayreuther Tristanstraße: Marcel Ebert und Max Küfner vom Architektenbüro RK-Next (links), Gewog-Geschäftsführer Uwe Prokscha rechts. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Die Gewog hat den Architektenwettbewerb für ihre neue Wohnanlage in der Tristanstraße abgeschlossen. Unter vier Teilnehmern setzte sich das Bayreuther Architektenbüro RK-Next durch. „Der Entwurf besticht durch seine Angemessenheit“, begründete die Jury-Sprecherin, die Architektin Ulrike Färber, die Entscheidung.  Nach Ansicht der Jury werde der Siegerentwurf den Anforderungen des Bauherren am besten gerecht. Das junge Team löste eine komplexe Aufgabe.

 
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Ausgangslage: Eine rund 4300 Quadratmeter große Fläche zwischen der Wotanstraße und dem Cosimapark wird durch den Abbruch des Gebäudes Tristanstraße 30 frei. In dem Bereich stehen alte Roteichen und Hainbuchen. Sie verleihen dem Grundstück einen parkähnlichen Charakter. Zugleich setzen die Bäume den Rahmen für einen qualitätsvollen Wohnungsbau mit ansprechenden Freiflächen. Wie Uwe Prokscha, der Gewog-Geschäftsführer, am Dienstagabend sagte, soll das neue Wohnangebot ein beispielgebendes Projekt für zukunftsfähiges Wohnen in Bayreuth sein.  Entstehen sollen 14 bis 16 Wohnungen in energieeffizienten Gebäuden. Weitere Vorgabe der Gewog: Der parkähnliche Charakter durch Roteichen und Hainbuchen soll erhalten bleiben.

Der Entwurf: Er sieht zwei Gebäude mit Flachdach vor, die parallel zu den bereits stehenden Häusern angeordnet werden.  Ein dreigeschossiges Haus mit Dachgeschoss schließt die Lücke an der Tristanstraße. Das zweite Gebäude mit zwei Geschossen und Dachgeschoss entsteht dahinter. Beide Häuser bewahren den Parkcharakter. Zufahrt erfolgt von der Tristanstraße.  Im „Haus 1“ Richtung Westen befinden sich an einem zentralen Treppenhaus gelegen auf drei Etagen jeweils zwei 3-Zimmer und eine 2-Zimmer Wohnung.  Im Dachgeschoss befindet sich eine großzügige 4-Zimmer Wohnung mit attraktiven Freibereichen. Im „Haus 2“ Richtung Osten befinden sich an einem zentralen Treppenhaus gelegen auf zwei Etagen jeweils zwei Zwei-Zimmer- und eine Vier-Zimmer Wohnung.  Im Dachgeschoss befindet sich eine großzügige Drei-Zimmer-Wohnung mit Terrasse.

Herausforderungen: „Den parkähnlichen Charakter zu erhalten war eine Herausforderung für uns, so Marcel Ebert vom Architektenbüro RK-Next. Der gesamte Wohnbereich müsse als Quartier verstanden werden und das solle sich auch in der Architektur ausdrücke. Nach dem Entwurf erhalten alle Balkone Süd-Sonne richten sich entweder nach Osten, Süden oder Westen aus. Durch den Schwerpunkt der Ausrichtung haben die Balkone und auch die Wohnungen jeweils eine Himmelsrichtung und einen Ausblick in den Park „für sich“, was die Grundidee vom Wohnen im Grünen unterstützt. Im Erdgeschoss ist an jedem Treppenhaus zusätzlich ein Raum für Kinderwagen oder Rollstühle angedacht. Alle Wohnungen sind dabei behindertengerecht und großzügig geschnitten.

Details: Der Entwurf setzt sich von den anderen durch seine Fassade ab. Sie soll aus „grünen Bändern“ bestehen. Das sind Glasflächen, die das Farbenspiel der Bäume und Umgebung je nach Lichteinfall spiegeln. Blenden aus Lärchenholz setzen Akzente. Beide Gebäude werden als Massivbauten. Stahlbeton wird auf die Geschossdecken reduziert. Die  Treppenhäuser entstehen aus Kalksandstein. Die Häuser werden von  einer Pelletheizung mit Wärme versorgt. Als Wärmeverteiler in der Wohnung dient eine Fußbodenheizung. Die Jury bestand aus Klaus Klötzer, stellvertretender Aufsichtsrat, Uwe Prokscha, dem Baudirektor Hans-Dieter Striedl von der Stadtverwaltung und den Architekten Ulrike Färber und Christian Wunderlich. Entwurfsvorschläge kamen auch von den Architektenbüros Bauwerk4d, Becher und Partner sowie Juli-Architektur Design in Kulmbach.

Umsetzung: Im nächsten Schritt wird sich der Gewog-Aufsichtsrat mit dem Vorhaben befassen. Wenn er zugestimmt hat, folgen die Ausschreibung und die Vergabe der Bauaufträge. In der Zwischenzeit soll das Gewog-Gebäude mit der Hausnummer 30 abgerissen werden. Kleinigkeiten müssen die Architekten – auf Wunsch der Gewog – noch nacharbeiten. Bis zum Jahr 2018 sollen die Wohnungen fertig sein, so das ehrgeizige Ziel. „Sehr sportlich“, waren sich die Architekten Marcel Ebert und Maximilian Küfner mit Gewog-Geschäftsführer Prokscha einig. Für das Projekt nimmt die Gewog rund 3,4 Millionen Euro in die Hand, sagte Prokscha. Die Bewohner des Hauses Tristanstraße 30 seien bereits über das Vorhaben informiert.

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