Neue Attraktionen an der Sommerrodelbahn sind nichts für Leute mit Höhenangst – Im Frühjahr soll alles fertig sein Nervenkitzel auf der Sommerrodelbahn

Von Ralf Münch

Die Sommerrodelbahn in Pottenstein war und ist schon immer ein touristischer Anziehungspunkt in Pottenstein gewesen. Sie gehört zur Erlebnismeile genauso dazu wie die Teufelshöhle, der Schöngrundsee oder das Felsenbad. Zur Zeit wird sie ausgebaut (wir berichteten). Und wenn man sich die Bauarbeiten anschaut, dann kann man sich bereits jetzt schon ein Bild davon machen wie es ausschauen wird, wenn das hier fertig ist: Es wird klasse.

 
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In Zukunft steigt man nicht mehr im Tal in die Bahnen, sondern oben auf dem Berg. Dafür wird gerade das Betriebsgebäude gebaut. Es vereint die Kassen, die Verwaltung und ein Restaurant mit Außenterrasse. Der Clou: Eine Treppe führt auf das Dach des Betriebsgebäude. Dort gibt es für Kinder eine Beschäftigungsebene mit Spielgeräten. Und von dort kommt man schließlich auf einen Höhenlehrpfad. Das ist ein verschnörkelter Weg in zehn bis 15 Metern Höhe, 360 Meter lang, inklusive einer Hängebrücke und Rutschen für Kinder. „Man kann sich dort anhand von Schautafeln, Bildern, Filmen oder Tönen über die Geologie und die Biologie unserer Gegend informieren“, so der Betriebsleiter der Rodelbahn, Uwe Heinlein. Der „Hexenbesen“, eine Bahn an der man zu zweit in einer Gondel unter den Schienen hängt ist bereits komplett fertig, bis „auf die letzten Feinabstimmungen“, wie Heinlein sagt.

Gigantisches Gerüstum den Stahlträger

Pottenstein ist nicht San Francisco und Pottenstein ist nicht der Grand Canyon. Dennoch wird es bald zumindest im Kleinen diese beiden Lokalitäten vereinen. Das Projekt: Skywalk. „Es ist das erste Mal, dass die Firma Wiegand so etwas in dieser Art baut“, sagt der Betriebsleiter. Und ja – es wird richtig spektakulär.

Das gigantisches Gerüst, das um einen massiven Stahlträger gebaut ist, ist nicht zu übersehen. Bereits von der B 470 ragt es oben auf dem Berg 63 Meter in die Höhe. Die Arbeiter, die dort oben ihren Job verrichten, dürfen auf dem Weg nach oben über das Gerüst 220 Stufen zurück legen, beziehungsweise müssen das. Und sobald man oben steht setzt bei Unerfahrenen, die diese Höhe nicht gewöhnt sind, Schnappatmung ein. Zum einen wegen den Stufen, zum anderen wegen der Höhe, und ach ja, Angstschweiß ist auch inklusive.

Kein kleiner Spaziergang

Auf den Skywalk wird man vom Höhenlehrpfad aus gelangen. Und im Grunde genommen ist die Strecke von insgesamt 126 Meter noch weniger als ein kleiner Spaziergang. Dennoch aber viel mehr, weil manchmal sich ein einzelner Schritt anfühlt wie eine halbe Ewigkeit. Denn, was man dafür nicht braucht ist Höhenangst und schwache Nerven. Was man braucht: Schwindelfreiheit und eben die besagten Nerven. Der Lohn: Eine grandiose Aussicht in das Tal, so wie man es noch nie gesehen hat.

Vom Höhenlehrpfad bis zum bereits vorhandenen Träger sind es 116 Meter, die auf einem feinmaschigen Gitterrost zurück gelegt werden dürfen. Nichts mit einem Betonuntergrund, es soll eine größtmögliche Freiheit suggeriert werden, beinahe eine Art der Schwerelosigkeit.

Frei schwebende Strecke

Nach den 116 Metern kommt dann aber tatsächlich der definitive Nervenkitzel. Denn weitere zehn Meter der Strecke sind waagerecht frei schwebend – da gibt es keine Stütze mehr. Tatsächlich hängt man sprichwörtlich in der Luft, oder besser gesagt man steht. Heinlein grinst: „Ja. Das ist schon spannend.“ Und dann fügt er hinzu: „Wenn wir fertig sind, dann wird der Skywalk so ausschauen wie die Golden Gate Bridge. Eben wie eine Hängebrücke. Aber halt im Kleinen.“

Geplant ist die Fertigstellung bis 18. März – wenn die Witterung auch mit macht. Und dann können spätestens im Frühjahr vielleicht nicht nur die ganz mutigen Frischluftliebhaber einen grandiosen, ungewohnten, vielleicht auch schwindelerregenden Blick, nach unten wagen.