Neue alte Maschine im Glas-Knopf-Museum

Von Moritz Kircher
Herbert und Brigitte Hadlich führen eine restaurierte Maschine vor, mit der Glasperlen hergestellt werden können. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Das Glas-Knopf-Museum in Weidenberg startet am Sonntag (14 bis 17 Uhr) in die neue Saison. Das Museum feiert heuer sein 20-jähriges Bestehen. Die Besucher bekommen zum runden Geburtstag eine frisch restaurierte Maschine zu sehen. Das Museum und sein Trägerverein - und damit das Andenken an die Geschichte der Glasdrücker - standen vor zwei Jahren vor dem Aus. Nun scheint die Wende geschafft.

 
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Der Schlossermeister Ernst Weber hat sich für das Glas-Knopf-Museum ins Zeug gelegt und eine alte Perlenmaschine restauriert. „Er hat das sehr schön und liebevoll gemacht“, sagt Brigitte Hadlich. Sie ist Vorsitzende des Vereins Werkssiedlung, der das Museum trägt. Die Perlenmaschine wird zur Saisoneröffnung des Museums am Sonntag zum ersten Mal den Besuchern vorgeführt. Damit kann das Museum nun ein weiteres Stück der Glasdrückergeschichte aus Weidenberg und der Region vorführen und für Besucher zum Leben erwecken.

„Die Maschine ist wirklich eine Rarität“

„Die Maschine ist wirklich eine Rarität“, sagt Hadlich. Der Verein hat zwar mehrere in seinem Fundus. „Die sehen aber alle sehr rostig aus.“ Als nächstes wollen die Vereinsmitglieder noch einen Druckofen in Schuss bringen, um dann im Museum die ganze Herstellungskette von Glasperlen zeigen zu können.

Höhepunkt des runden Geburtstagsjahres ist eine zweitägige Feier am Wochenende des 15. und 16. Juli. Das Programm am ersten Tag mit mehreren Festreden und Live-Musik steuert auf die Illumination des Pohl-Hauses in der Gablonzer Straße am späten Abend zu.

Lichtinstallation am Pohl-Haus

Das Haus ist noch fast vollständig in seinem Zustand als Glasdrücker-Werkstatt erhalten. Es steht seit Jahren leer, und der Museumsverein versucht, das Gebäude vor dem Verfall zu bewahren. Zum Fest wird das Haus außen wie innen mit einer Kunstinstallation beleuchtet. Brigitte Hadlich hat einen Film mit Glasbildern erstellt, die auf das Haus projiziert werden. „Mehr verrate ich aber noch nicht“, sagt sie.

Am 16. Juli nimmt der Verein Werkssiedlung die Glasdrückerwerkstatt im Museum in Betrieb. Vorgeführt werden der Druckofen und die Perlenmaschine. Außerdem finden den ganzen Tag über Führungen im Museum sowie ein Glasmarkt statt. Außerdem gibt es am Nachmittag einen Workshop „Paurisch“ - die Mundart der Sudetendeutschen aus Gablonz - mit Gerhard Lang.

Museumsverein überwindet die Talsohle

Noch vor zwei Jahren hatte es schlecht um das Glas-Knopf-Museum gestanden. Sehr schlecht. Der Verein Werkssiedlung stand vor dem Aus, weil sich bei einer Mitgliederversammlung niemand mehr fand, der den Vorsitz übernehmen wollte. Das war Anfang März 2015. Auch finanziell war der Verein in Schieflage geraten.

Doch dann ging ein Ruck durch den Verein. Es gab eine außerordentliche Mitgliederversammlung. Brigitte Hadlich übernahm den Vorsitz. Auch von außen kam Unterstützung. Seitdem arbeitet der Verein an einem Sanierungskonzept für das Glas-Knopf-Museum. Immer mehr von dem, was das Museum zu bieten hat, wird wieder zugänglich gemacht. „Es gibt viele Helfer, die mittun, damit aus dem Ganzen wieder was wird“, sagt Hadlich.

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