Neu im Kino: "Hidden Figures"

 Foto: red

1962: John Glenn ist der erste Amerikaner, der die Erde in einem Raumschiff umkreist - ein wichtiger Meilenstein im Kalten Krieg, der auch als Wettlauf im All geführt wird – zu einer Zeit, als Weiße und Schwarze in den USA noch per Gesetz getrennt werden und von Geschlechtergleichheit keine Rede sein kann. Bei der NASA aber arbeiten drei schwarze Frauen. "Hidden Figures" erzählt ihre Geschichte.

 
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Laura Ebert (27) aus Bayreuth:

Kann man nur empfehlen!

Ich finde es gut, dass Hollywood sich mal wieder traut, so eine Geschichte zu erzählen. Keine Spezialeffekte, keine Action, kein Klimbim - und trotzdem ist "Hidden Figures" unglaublich spannend. Die Geschichte wird großartig erzählt. Es gibt einiges zu lachen, es gibt viele Momente, die zum Nachdenken anregen - das Gesamtbild hat einfach gepasst. Dadurch, dass die Geschichte auf wahre Begebenheiten zurückgeht, macht es den Film so greifbar, und man bekommt richtig Gänsehaut in sehr vielen Szenen. Vor allem, weil man auch sehr viel von der Gesellschaft erfährt. Die drei Frauen lebten ja in einer Zeit, in der es als Frau schon nicht leicht war, Karriere zu machen. Und als afroamerikanische Frau war das doppelt so schwer, herrschte doch damals in vielen Bereichen eine strikte Rassentrennung. Umso großartiger ist die Leistung der drei Frauen, die aktiv daran mitgearbeitet haben, dass die Amerikaner in den Weltraum fliegen konnten. Ich als Zuschauer habe richtig mit den drei mutigen Frauen mitgefiebert. Vor allem die drei Schauspielerinnen Taraji P. Henson, Octavia Spencer und Janelle Monae muss man loben - sie spielen ihre Rollen hervorragend. Man hat richtig gemerkt, dass sie die drei Wissenschaftlerinnen so lebendig und kraftvoll spielen wollen wie möglich. Aber auch die Nebendarsteller waren nicht schlecht - allen voran Kevin Costner als Chef der Weltraumbehörde. Ihn findet man schnell sympathisch. "Hidden Figures" ist auf jeden Fall ein sehr guter Film, den ich nur empfehlen kann! yesyesyesyesyes


Oliver Nehler (27) aus Bayreuth:

Super erzählt ganz ohne Action

In einer Zeit, in der es noch eine Rassentrennung in der US-Gesellschaft gab, zeigen drei afroamerikanische Frauen, dass sie für ihre Träume kämpfen und nicht aufgeben. Als Zuschauer sieht man sich diese Geschichte sehr interessiert an, schafft es doch der Film, einen guten Spannungsbogen ohne große langatmige Szenen aufzubauen. Und das funktioniert ganz ohne viel Action und Effekte. Das finde ich gut, kommen doch dauernd irgendwelche belanglosen Actionfilme in den Kinos. Ein bisschen Action hätte aber schon sein können. Mir hat ,Hidden Figures' jedenfalls gut gefallen. Es ist wirklich eine Geschichte der unbekannten Helden - das macht den Film besonders interessant. Ohne den Film hätte man vielleicht nie groß etwas von den drei Frauen erfahren. Darum finde ich es gut, dass Hollywood auch einmal so eine Geschichte erzählt. Der Film schafft es auch, ein Gefühl für die Zeit zu bekommen. Es wird deutlich gezeigt, wie die afroamerikanische Gesellschaft diskriminiert wurde, wie schwer es war, Karriere zu machen und ernst genommen zu werden, wenn man die "falsche" Hautfarbe hatte in den USA der 50er- und 60er-Jahre. "Hidden Figures" ist meiner Meinung nach auf jeden Fall ein Film für das breite Kino-Publikum, auch weil er die Mischung aus Anspruch und lockerem Popcorn-Kino gut hinbekommt. yesyesyesyes

 

Alexander Bauer im Auftrag der Kurier-Redaktion:

Sehr locker erzählt, und der Humor kommt nicht zu kurz

Oft genug hat Hollywood bereits die Geschichten der heldenhaften US-Astronauten erzählt, die ab den 60ern den Weltraum eroberten. "Hidden Figures" geht einen anderen Weg. Der Film porträtiert drei afroamerikanische Frauen, die daran gearbeitet haben, dass diese Astronauten erst zu Helden werden konnten - und das in einer Zeit, in der die Gesellschaft der USA noch strikt in Schwarz und Weiß getrennt war. Dabei schafft es der Film, nie langweilig zu werden. Immer wieder wird die Geschichte um die drei Mathematikerinnen Katherine Johnson, Mary Winston Jackson und Dorothy Vaughan sehr locker erzählt, auch der Humor kommt nicht zu kurz. Aber natürlich bekommt der Zuschauer auch etwas vom Leben der Afroamerikaner Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre mit. Die strikte Rassentrennung - angefangen bei Schulen nur für Weiße bis hin zur Absurdität, dass es getrennte Kaffeekannen in Büros gab, aber auch die alltägliche Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung wird eindrücklich thematisiert. Umso spannender wird dadurch auch die Geschichte der drei Frauen, die, trotz aller Widerstände, ihren Weg gehen und mutig für ihr Leben und ihre Karrieren kämpfen. "Hidden Figures" ist keine schwere Kino-Kost, sondern charmantes Samstagabend-Kino, das sich lohnt, angesehen zu werden." yesyesyesyes

 

Der Trailer:

 

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