Neu im Kino: King Arthur

 Foto: red

Mehr Unterhaltungswert als historische Fakten: Am neuen Film der Artus-Saga scheiden sich die Geister. Die Kritik unserer Kinogänger fiel deshalb gemischt aus.

 
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Thomas Bauer (26):

"Ich fand den Film ziemlich langwierig, aber durchaus spannend und unterhaltsam. Wer sich etwas von der traditionellen Geschichte Artus und seiner Ritter bzw. seiner Geschichte erhofft wird ein wenig enttäuscht sein. Wer einen gut ausgeschmückten und unterhaltsamen Fantasy-Actionfilm sehen will kommt dafür durchaus auf seine Kosten. Auch wenn die Kameraführung teilweise gewöhnungsbedürft ist sind sämtliche Hintergründe detailliert ausgeschmückt, auch in den schnellen und actionreichen Kampfszenen wurden viele actionhaltige Details eingebettet. Für einen entspannten Filmabend empfehlenswert."

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Armin Haas (29):

"Gebt dem Film ein magisches Schwert, das in einem Stein steckt, eine runden Tisch, ein paar Magier und schon ist ein neuer King Arthur Film geboren. Trotzdem kommt der neue Streifen von Guy Ritchie mit weniger Klischee aus als man denkt – man wird sogar relativ wenig Bekanntes aus der Arthur Sage finden. Der Blockbuster enthält wesentlich mehr Fantasy Elemente als die letzte Verfilmung des Epos von Jerry Bruckheimer vor 13 Jahren und erinnert von der Atmosphäre wohl wesentlich mehr an Westeros als an England, dazu eine Spur von Thor.

Bei einem Film kommt es aber nicht auf die historische Genauigkeit an, sondern auf den Unterhaltungswert. Und hier weiß der Film durchaus zu überzeugen, auch wenn er wohl eher bei Fans des Genres Anklang finden wird. Hinzu kommt die Kameraführung in den Actionszenen, die der 3D Brille endlich mal wieder gerecht wird und ein außergewöhnlicher Soundtrack, der sich zum Großteil auf die ethischen Instrumente des mittelalterlichen Nordeuropas beschränkt. King Arthur ist ein Aushängeschild europäischer Mythologie und solange kein Regisseur müde wird diese Saga zu verfilmen, wird das hoffentlich auch so bleiben."

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Johannes Kothe im Auftrag der Kurier-Redaktion:

Kennen Sie die Artus-Sage? Hollywood hat es schon oft probiert. Mit der klassischen Artus-Sage hat dieser Film wenig zu tun. Das zeigt sich einem bereits in den ersten Filmminuten. Riesenelefanten, die Camelot angreifen klingt erstmal schräg. Zum Glück ist das nur ein Teil des Prologs, der die Vorgeschichte in gefühlter doppelter Geschwindigkeit erzählt. Die ersten Szenen wirken ein wenig fehlplatziert und wären bei der Herr der Ringe oder Game Of Thrones besser aufgehoben. An ein paar Stellen wartet man darauf, dass auch noch Drachen zur Hilfe kommen.

Guy Ritchie, immerhin ein Brite, hat als Regisseur für Werbefilme und Musikvideos angefangen. Diesen Einfluss sieht man durch Jump-Cuts und Videospielartige Kampfszenen. Jump-Cuts sind sprunghafte Schnitte. Der Film ist rhythmisch zur Musik geschnitten. Das sieht man bei Filmen seltener, macht aber die Magie des Films aus. King Arthur kann in seiner Bildsprache doch überzeugen. Ritchie schafft eine magische Hintergrundstimmung, als wäre man in einer mittelalterlichen Parallelwelt.

Charlie Hunnam als Artus ist eine gute Wahl – als Brite spielt er den britischen König glaubwürdig. In einer Szene schmeißt Arthus Excalibur wutentbrannt ins Meer. Hunnam bleibt dabei glaubwürdig. Er ist nicht der König mit weißem langen Bart und rotem Mantel. Ritchies Adaption ist historisch mehr als unkorrekt. Und das ist genau das, was Spaß macht. In Ritchies-Verfilmung wächst Arthus in Londinium auf. Es ist eine Freude zu sehen, als Arthus als Wirbelsturm mit Excalibur hunderte Gegner umhaut. 

King Arthur ist ein moderner Fantasy-Film. Game Of Thrones-Fans werden ihn lieben. Wer auf eine realistische Verfilmung der Artus-Sage wartet, wird enttäuscht.

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