Neu im Kino: 50 Shades of Grey 2

 Foto: red

Von "Hochglanz-Softerotik-Schmarrn" bis zu "wirklich schön": Unsere Kritiker sind sich über den zweiten Teil der 50-Shades-Reihe uneins.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Doreen Spiegel (39) aus Bindlach:

"Mir hat viel gefallen an ,50 Shades of Grey 2'. Die Liebesgeschichte war wirklich schön. Da schmachtet man schon mal mit. Oft ist es sehr romantisch - das fand ich besonders gut. Auch die Erotikszenen haben mir wirklich gut gefallen. Natürlich haben die Macher da auch zwei wirklich schöne Menschen ausgesucht für die Rollen von Ana und Christian. Da macht es schon Spaß, den beiden beim Sex zuzuschauen. Und der Soundtrack hat zur Geschichte und den Szenen gepasst. Ein liebes Mädchen liebt einen bösen Jungen - so kann es gehen. Das Ganze wird schon gut erzählt, auch wenn es einige Momente gab, die zu lang waren. Interessant fand ich, wie sich Christian verändert während des Films. Erst ist er wieder der dominante Typ, der im Laufe der Geschichte immer weicher wird. Ana bändigt ihn ganz schön und schafft es sogar, dass ,Böse' in ihm zu besiegen. Wir Frauen wollen ja immer den bösen Typen, der zum Kuschelbär gemacht wird. Problem: Wenn er das dann ist, wird er schnell langweilig. Mal schauen, ob das mit Christian auch passiert. Es gab zwar viele erotische Szenen, aber deutlich weniger SM-Szenen, die man sich irgendwie erhofft hatte. An alle Männer: Spart euch den Film, denn für euch ist er sicher total einschläfernd und bestimmt gar nix."

yes yes yes

Claudia Roberts (50) aus Bayreuth, die bereits den ersten Teil als Kinokritikerin bewertet hat:

"Diesmal hat es der Film geschafft, mich zu überzeugen. Wirklich wahr. Den ersten Film fand ich ja ziemlich enttäuschend. Darum habe ich auch nicht sehr viel erwartet vom zweiten Film. Jetzt muss ich überraschenderweise sagen, dass der Film echt nicht schlecht ist. Das lag vor allem an Christian. Wie er um Ana kämpft und nicht aufgibt und sogar aufhört, so dominant zu sein und sich Ana auch emotional öffnet, das war echt schön anzuschauen. Und da schmilzt definitiv jedes Mädel dahin. Mir ging es auf jeden Fall so. Ich hatte oft Gänsehaut. Und welche Frau wünscht sich nicht so einen Mann, der alles für die Liebe macht? Viel von der SM-Erotik ist nicht übrig geblieben. Man hat wohl versucht, mehr Wert auf die Geschichte von Ana und Christian zu legen - also wie sich die Beziehung entwickelt, was passiert und und und. Positiv überrascht war ich auch von den beiden Hauptdarstellern. Im ersten Film konnte ich noch nichts mit Jamie Dornan als Christian anfangen - auch weil ich ihm den dominanten Typen nicht abgekauft habe. Diesmal hat er das viel besser rübergebracht. Und Dakota Johnson als Ana ist wieder bezaubernd - und ziemlich sexy. Mädels, schaut euch den Film an! Jungs, bleibt lieber zuhause."

yes yes yes yes

Alexander Bauer im Auftrag der Kurier-Redaktion:

Statt sich flaches und todlangweiliges SM-Liebes-Gedödel namens ,50 Shades of Grey - Gefährliche Liebe' reinzuziehen, könnte man auch zwei Stunden lang eine weiße Wand anschauen, oder ersatzweise mit seiner Liebsten oder seinem Liebstem schick Essen gehen, oder sich vielleicht einfach einen besseren Film ansehen. Der zweite Teil der Graustufen-Sadomaso-Fantasie von Autorin E. L. James hat es nämlich geschafft, noch schlechter zu werden als der erste Teil. Denn es passiert nichts, also wirklich nichts. Da mal eine Sexszene im Kinderzimmer von Pseudo-Dominator und Lackaffe Christian Grey während eines Empfangs, hier mal ein paar Liebesschwüre, die so statisch herüberkommen, dass im realen Leben wohl keine Gefühle aufkommen könnten. Inhaltsleere Dialoge dürfen ebenfalls nicht fehlen und natürlich darf Christian seiner großen Liebe Ana wieder mal ordentlich den Hintern versohlen bzw. ihr Metallkugeln zwischen die Beine schieben. Das war dann auch schon die Story. Anspruch? Braucht man nicht. Spannung? Wieso denn? Der zweite ,50 Shades of Grey' feiert stattdessen mit seinen schlechten Schauspielern (ganz gruselig: Kim Basinger), seiner schlechten Story und einer so sterilen ,Liebe', dass eigentlich jeder Romantiker den Glauben verlieren muss, belanglose Szenen ab, die nichts mit gutem Kino zu tun haben. Aber hey, immerhin ist der Soundtrack nicht schlecht. Der Rest ist und bleibt aber Hochglanz-Softerotik-Schmarrn."

no


 

Autor