Nachbesserungsbedarf an mehreren Stellen in der Wilhelminenaue wegen trockener Witterung und Vandalismus Sperrung, Algen, Steine statt Rasen

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Die heiße Witterung macht der Natur in der Wilhelminenaue zu schaffen. Der Hammerstätter See riecht wieder faulig und ist zum Teil mit einem Algenteppich bedeckt. Auch der neu angelegte Bolzplatz kann nach wie vor nicht benutzt werden, weil statt Rasen alles andere - vor allem Unkraut - wächst. Ulrich Meyer zu Helligen, der Leiter des Stadtplanungsamtes, spricht von Nachbesserungsbedarf an einigen Stellen des Geländes.

 
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Der See und die Algen: Die Fachgruppe Kanu der Bayreuther Naturfreunde hat schon die ersten Konsequenzen gezogen: Der für Donnerstagabend geplante Kajak-Abend auf dem Hammerstätter See ist abgesagt worden. "Grund ist die im Moment zu schlechte Wasserqualität des Sees, die Paddeln auf dem See unmöglich macht. Wir hoffen, dass sich die Bedingungen bis zum nächsten Kajak-Abend am 6. Juli wieder bessern", schreibt Christine Körber von der Fachgruppe Kanu in einer Mail an den Kurier.

Erst war das Ufer verschlammt, jetzt ist der See dicht

"Wir hatten erst stark damit zu kämpfen, dass das Ufer sehr verschlammt war. Jetzt ist der See wegen der Algen fast zu", sagt Christine Körber. "Da kann man nicht Boot fahren. Denn es ist ja auch mal ein Anfänger dabei, der vielleicht baden geht." Abgesehen davon, dass die Ausrüstung stark verschmutze, habe man auch "aus gesundheitlichen Gründen" davon abgesehen, das Kajak-Training zu veranstalten. "Aber: Man muss eine Lanze brechen für die Mitarbeiter des Stadtgartenamts. Die tun ihr Möglichstes. Sie haben das Ufer für uns auch schon gespült und sauber gemacht für uns."

Algenteppich soll an Land gezogen werden

"Wir haben keine Wasserproben genommen und können nichts zur Qualität des Wassers sagen", sagt Robert Pfeifer, der Leiter des Stadtgartenamts, auf Nachfrage unserer Zeitung. "Was stimmt: Wir sind noch am Tüfteln, weil wir wieder - wie schon im vergangenen Jahr diese Algenbildung haben." Als Grund vermutet Pfeifer "den Nährstoffeintrag aus dem Boden". Man habe "gehofft, dass das Wachstum der Wasserpflanzen einsetzt, was den Algen die Nährstoffe entziehen würde. Dieser Zustand ist noch nicht erreicht." Zudem fehle frisches Wasser, das zum Beispiel durch Regen kommen könnte. Auch die biologische Filteranlage, über die das Wasser gepumpt werde, arbeite noch nicht ausreichend. "Der Wurzelfilter muss noch leistungsfähiger werden", sagt Pfeifer. Das Schilf müsse noch kräftiger wachsen. "Wir hoffen, dass sich das bald stabilisiert. Aber es ist ein System, das wir nur bedingt beeinflussen können." Die Mitarbeiter des Stadtgartenamtes werden, wie im vergangenen Jahr, versuchen, Teile des Algenteppichs aus dem See zu fischen.

Der Bolzplatz und der Rasen: Eigentlich sollte der Bolzplatz im Grünen Kabinett schon bespielbar sein. Eigentlich. Aber statt des Rasens wachsen Lupinen und Unkraut 30 Zentimeter hoch auf der kompletten Fläche, auf der im vergangenen Jahr bei der Landesgartenschau das große Gastro-Zelt stand. Im Rahmen des vertraglich vereinbarten Rückbaus wird diese Fläche noch von der Landesgartenschau-GmbH betreut, sagt Ulrich Meyer zu Helligen, Leiter des Stadtplanungsamtes und bis Ende des Jahres einer der beiden Geschäftsführer der Landesgartenschau-GmbH. "Der Platz konnte noch nicht abgenommen werden."

Firma muss Nachbesserungen machen

Am 14. Juni habe ein Ortstermin stattgefunden, bei dem die Firma beauftragt worden war, "die notwendigen Nachbesserungen zu machen". Es gehe, sagt Meyer zu Helligen, vor allem darum, die überall auf dem Platz vorhandenen Steine herauszulesen, die Fläche vernünftig einzuebnen - "und eine erkennbare Rasenfläche anzulegen". Das Problem: "das Wachstum des Rasens steht und fällt natürlich mit der Witterung."

Die Schaukeln und das Absperrband: Das Gartenkabinett ist nach wie vor vergleichsweise üppig bepflanzt mit seinem Hopfengarten und den Blumenrabatten. Doch sich hier auf den großen Schaukeln nieder und die Seele baumeln zu lassen, geht nicht. Absperrband und Schilder hindern Besucher daran. Der Grund: Als Mitte Mai Unbekannte eine Spur der Zerstörung durch die Wilhelminenaue gelegt hatten, war auch eine der Schaukeln ruiniert worden.

Extreme Gewalt löste Defekt aus

"Mit extremer Gewalt war ein Defekt ausgelöst worden", sagt Meyer zu Helligen. Die Folge: Man habe die Schaukeln abgesperrt, werde in Kürze alle Schaukeln abhängen. "Wir wollen Vorsorge treffen, dass so etwas künftig nicht mehr vorkommt. Denn es sollen ja alle länger Freude an den Schaukeln haben."

Darüber hinaus, sagt Meyer zu Helligen, sei "das Gelände aber absolut nutzbar. Eine schöne Parkanlage, die sich entwickelt. Und die von vielen Menschen gerne angenommen wird."

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