Nach Trinkspruch-Eklat: Falscher in Verruf

Von Moritz Kircher
Norbert Lodes bei einem Auftritt mit der Musikschule Speichersdorf. Zum Vorfall auf dem Bayreuther Volksfest sagt er: "Ich will nur klarstellen, dass wir mit der Sache nichts zu tun haben.“ Damit will er auch seine Juramusikanten in Schutz nehmen. Archivfoto: Andreas Harbach Foto: red

In Hohenmirsberg gibt es zwei Musikkapellen. Und die Chefs beider Kapellen heißen Lodes - der eine Michael, der andere Norbert. Michael Lodes hat nach übereinstimmenden Angaben mehrerer Anwesender mit einer frauenfeindlichen Zote auf der Bühne im Festzelt des Bayreuther Volksfestes für viel Wirbel gesorgt. Das hatte der Kurier genau so berichtet. Trotzdem kam es zu Verwechslungen, und Norbert Lodes fürchtet nun um seinen guten Ruf als Berufsmusiker.

 
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Als die ganze Sache losging, "war es mir schon ziemlich mulmig", sagt Norbert Lodes, der gar nicht mitbekommen konnte, was sich da beim Fassbieranstich auf dem Bayreuther Volksfest abspielte. Denn er weilt seit Freitag im Urlaub. Norbert Lodes ist Musikalischer Leiter der Juramusikanten aus Hohenmirsberg. Im Bayreuther Festzelt aufgetreten ist heuer aber die Hohenmirsberger Trachtenkapelle. "Es gibt immer mal wieder Verwechslungen der beiden Gruppen", sagt Norbert Lodes, der nicht verwandt ist mit Michael Lodes.

Im Urlaub in Südtirol kalt erwischt

Mit einem anzüglichen Trinkspruch über weibliche Geschlechtsteile hatte der Kapellmeister der Trachtenkapelle für Aufsehen und überwiegend negative Reaktionen gesorgt - zuerst in den sozialen Online-Netzwerken, dann hatte auch der Kurier die Angelegenheit aufgegriffen. Damit landete die Geschichte auch bei Norbert Lodes im Urlaub in Südtirol.

Der Musikalische Leiter der Juramusikanten berichtet von kritischen und verwunderten Anrufen und Nachrichten aus seinem und dem Bekanntenkreis seiner Frau und aus dem Umfeld der Musikschule in Speichersdorf, wo er auch Kinder unterrichtet. Nachdem Norbert Lodes im Internet den Zeitungsbericht über die Zote des Namensvetters - der sich mittlerweile nach eigenen Angaben beim Veranstalter des Volksfestes entschuldigt hat - gelesen hatte, war ihm klar: Hier ist es bei einigen Leuten beim Lesen der Geschichte einmal mehr zu einer Verwechslung gekommen.

Berufsmusiker und Musikpädagoge fürchtet um guten Ruf

Norbert Lodes sagt, er wolle kein Öl ins Feuer gießen oder gegen die Trachtenkapelle austeilen. "Ich will nur klarstellen, dass wir mit der Sache nichts zu tun haben", sagt er auch mit Blick auf seine Juramusikanten. "Es sind zwei unterschiedliche Kapellen und zwei unterschiedliche Kapellmeister." Als Berufsmusiker und Musikpädagoge, der an der Berufsfachschule für Musik in Sulzbach-Rosenberg arbeitet, beim FGV Speichersdorf mit Kindern musiziert und auch schon des Öfteren in der Bayreuther Schlosskirche aufgetreten ist, fürchte er durch die Verwechslungsgefahr beim Eklat auf dem Bayreuther Volksfest um seinen guten Ruf.

Mit seinen Juramusikanten gehören Auftritte in Festzelten dazu. Ein Trinkspruch wie den im Bayreuther Bierzelt? "Das könnte ich mir bei meiner Arbeit niemals erlauben", sagt Norbert Lodes.

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