Gemeinsam mit ihren Kollegen schwärmt Neumayr aus. Sie nehmen die Schüler an den Bushaltestellen in Empfang und schicken sie gleich wieder nach Hause. Für die Kinder, die eine Betreuung brauchen, stellt die in der Nähe liegende Grundschule Räume zur Verfügung. Die Wunsiedler Schüler, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur Schule kommen, werden ebenfalls von den Lehrern abgefangen und informiert. Sie dürfen sich über einen Tag schulfrei freuen.
Doch in Zeiten von Internet und Handy wissen viele Schüler schon von dem Brand, bevor ihr Bus Wunsiedel erreicht hat. „Meine Freundin hat es mir über Whatsapp geschrieben, als wir im Bus waren“, sagt ein Mädchen. Gemeinsam mit drei anderen Kindern wartet sie zwei Häuser von der Schule entfernt darauf, abgeholt zu werden.
Alle anderen Schüler sind um 8.30 Uhr schon weg. Nur noch Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren, des Technischen Hilfswerks, ein Polizeiauto und ein Rettungswagen, der vorbeugend alarmiert wurde, stehen noch vor dem Schulgebäude. Denn auch wenn der Brand schnell gelöscht ist, muss die Feuerwehr das Gebäude noch auf Gasentwicklungen prüfen und auslüften, bevor es Lehrer und Schüler wieder betreten dürfen.
Wie konnte der Brand entstehen? „Momentan können wir über die Ursache des Feuers noch nichts sagen“, erklärt Kreisbrandrat Wieland Schletz. Möglicherweise stecke ein technischer Defekt dahinter. Auch die genaue Höhe des Schadens sei noch nicht klar, betont Schletz. Die Polizei schätzt die durch das Feuer entstandenen Kosten laut einer Pressemitteilung auf rund 50.000 Euro.
Um die Brandursache zu klären, hat die Kripo Hof die Ermittlungen aufgenommen. Sobald die Polizei den Unglücksort nach der Spurensicherung freigibt, wird die Feuerwehr den Brandschutt entfernen und damit ihren Einsatz abschließen.
Nach dem Brand in der Realschule findet auch am Mittwoch, 27. März, kein Unterricht statt. Das haben die Verantwortlichen am Dienstagnachmittag entschieden. Grund ist in erster Linie die starke Rauchentwicklung. Das Erdgeschoss ist derart in Mitleidenschaft gezogen, dass zunächst umfangreiche Reinigungs- und Sanierungsarbeiten nötig sind. Im Obergeschoss riecht es nach wie vor stark nach Rauch, sodass Schadstoffe in der Atemluft sein könnten. Das teilt das Wunsiedler Landratsamt in einer Meldung mit.
Falls am Mittwoch Kinder zur Schule kommen, sei eine Betreuung sichergestellt. Über weitere Schritte werde so bald wie möglich entschieden.