Nach Feueralarm Realschule in Wunsiedel geschlossen

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Foto: Alexandra Hautmann Quelle: Unbekannt

WUNSIEDEL. Feueralarm am Dienstagmorgen in der Sigmund-Wann-Realschule in Wunsiedel: Nach einem Brand entfällt der Unterricht, auch am Mittwoch. Die Kinder werden in der Grundschule betreut.

 
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„Achtung! Heute entfällt der Unterricht! Auf weitere Infos achten!“ In dicken roten und schwarzen Buchstaben postet die Realschule Wunsiedel am Dienstag diese Worte auf ihrer Homepage.  Knapp und prägnant, aber unübersehbar. Und sonst erstmal nichts. Was war passiert?

Kurz nach sieben Uhr  hatte eine  Mitarbeiterin des Sekretariats bemerkt, dass etwas  nicht stimmt. Sie war die erste, die an diesem Morgen in die Arbeit gekommen war und handelte sofort. „Ein Brand im Müllraum  mit einer enormen  Rauchentwicklung“, erklärt Kreisbrandrat Wieland Schletz im Gespräch mit unserer Zeitung.

Bereits um 7.03 Uhr geht die Alarmierung bei der Integrierten Leitstelle Hochfranken ein. Und wenig später sind  die ersten Einsatzfahrzeuge der nächsten Feuerwehren vor dem großen Gebäude in der Nordendstraße 8. „Als ich zum Gebäude kam, stand der Rauch schon im Erdgeschoss und auch Brandgeruch konnte man wahrnehmen“, beschreibt Schletz seinen ersten Eindruck am Einsatzort.

83 Feuerwehrleute aus Wunsiedel, Schönbrunn, Holenbrunn und Weißenstadt legen Schläuche und löschen den Brand in dem Kellerraum. Schnell  stoppen sie das Feuer und  die Rauchentwicklung. In dem Müllraum hatte das Feuer eine Papierpresse und andere Abfälle erfasst. Kurz nach acht Uhr haben die Experten jedoch alles unter Kontrolle.

Doch nicht nur die Feuerwehrleute und die Atemschutzträger arbeiten in dieser Stunde auf Hochtouren. Auch die Lehrer der Realschule sind emsig dabei, Hunderte von Schülern zu informieren. „Mich hat unserer Rektor Oliver Meier sofort angerufen. Er selbst ist ausgerechnet heute auf einer Fortbildung“, erklärt Konrektorin Maria Neumayr.  „Die meisten unserer Schüler saßen zu dem Zeitpunkt im Bus. Wir haben Glück im Unglück. Es war noch kein Schüler im Haus. Dann hätte das alles anders ausgesehen“, sagt  sie  erleichtert.

Gemeinsam mit ihren Kollegen schwärmt Neumayr aus.  Sie nehmen die Schüler an den Bushaltestellen in Empfang und schicken sie gleich wieder nach Hause. Für die Kinder, die eine Betreuung brauchen, stellt die in der Nähe liegende Grundschule Räume zur Verfügung. Die Wunsiedler Schüler, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur Schule kommen, werden ebenfalls von den Lehrern abgefangen und informiert. Sie  dürfen sich über einen Tag schulfrei freuen.

Doch in Zeiten von Internet und Handy wissen viele Schüler schon von dem Brand, bevor ihr Bus Wunsiedel erreicht hat. „Meine Freundin hat es mir über Whatsapp geschrieben, als wir im Bus waren“, sagt ein Mädchen. Gemeinsam mit drei anderen Kindern wartet sie zwei Häuser von der Schule entfernt darauf, abgeholt zu werden.

Alle anderen Schüler sind um 8.30 Uhr schon weg. Nur noch Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren, des Technischen Hilfswerks, ein Polizeiauto und ein Rettungswagen, der vorbeugend alarmiert wurde, stehen  noch vor dem   Schulgebäude. Denn auch wenn der Brand schnell gelöscht ist, muss die Feuerwehr das Gebäude noch auf Gasentwicklungen prüfen und auslüften, bevor es Lehrer und Schüler wieder betreten dürfen.  

Wie konnte der Brand entstehen? „Momentan können wir über die Ursache des Feuers noch nichts sagen“, erklärt Kreisbrandrat   Wieland Schletz. Möglicherweise stecke ein technischer Defekt dahinter. Auch die genaue Höhe des Schadens sei noch nicht klar, betont Schletz. Die Polizei schätzt  die durch das Feuer entstandenen Kosten  laut einer Pressemitteilung auf rund 50.000 Euro.

Um die Brandursache zu klären, hat die Kripo Hof die Ermittlungen aufgenommen. Sobald die Polizei den Unglücksort nach der Spurensicherung freigibt, wird die Feuerwehr den Brandschutt entfernen und damit ihren Einsatz abschließen.

Nach dem Brand in der Realschule findet auch am Mittwoch, 27. März, kein Unterricht statt. Das haben die Verantwortlichen am Dienstagnachmittag entschieden. Grund ist in erster Linie die starke Rauchentwicklung. Das Erdgeschoss ist derart in Mitleidenschaft gezogen, dass zunächst umfangreiche Reinigungs- und Sanierungsarbeiten nötig sind. Im Obergeschoss riecht es nach wie vor stark nach Rauch, sodass Schadstoffe in der Atemluft sein könnten. Das teilt das Wunsiedler Landratsamt in einer Meldung mit.

Falls am Mittwoch Kinder zur Schule kommen, sei eine Betreuung sichergestellt. Über weitere Schritte werde so bald wie möglich entschieden.

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