Nach 20 Jahren und vielen Plänen soll es nun endlich soweit sein – Viele Risse und Senkungen stellen eine Gefahr für den Verkehr dar Ausbau der Straße nach Tiefenthal

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Die Straße in Tiefenthal muss wegen Schäden saniert werden. Foto: Frauke Engelbrecht Foto: red

Ein Thema, das die Stadt Creußen schon fast 20 Jahre beschäftigt, was aber bislang nicht durchgeführt wurde, soll nun endlich in Angriff genommen werden. Die Gemeindeverbindungsstraße nach Tiefenthal soll erneuert werden. In seiner Sitzung fasste der Stadtrat dazu einstimmig einen Grundsatzbeschluss.

 
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Die Straße ist sehr stark sanierungsbedürftig, immer wieder wurden in der Vergangenheit Stellen ausgebessert, Risse geflickt. An vielen Stellen ist der Straßenbelag so sehr beschädigt, dass eine Gefahr für die Verkehrssicherheit besteht, so Bürgermeister Martin Dannhäußer (ÜWG/FW). Erste Planungen zur Erneuerung wurden bereits 1999 gemacht. Zehn Jahre später gab es die nächsten Pläne, aber auch diese liegen in der Schublade. Nun sollten Nägel mit Köpfen gemacht werden und so sprach die Stadt zusammen mit dem Nürnberger Ingenieurbüro Singer Consult bei der Regierung von Oberfranken vor, um mögliche Förderungen bei einer Erneuerung abzuklären.

Höherer Zuwendungssatz

„Die Regierung hat eine Förderung von 60 bis 90 Prozent in Aussicht gestellt“, teilte Dannhäußer mit. Da Creußen eine Konsolidierungsgemeinde ist, sei davon auszugehen, dass es den höheren Zuwendungssatz gibt. Derzeit werden die Baukosten für die 2,7 Kilometer lange Strecke auf etwa 2,2 Millionen Euro geschätzt. Ein Bauentwurf könnte bis Mitte nächsten Jahres fertig sein, so dass im Herbst mit den Ausschreibungen begonnen werden kann. Der Bau selber soll dann in zwei Abschnitten bis 2020 erfolgen, um die anfallenden Kosten auf mehrere Haushaltsjahre verteilen zu können.

Abfräsen alleine reicht nicht

„Für die Gewährung einer Förderung ist eine Substanzmehrung nötig“, erklärte Ingenieur Markus Hopfengärtner. Dies sei gegeben, da der vorhandene Oberbau in der Stärke von 38 bis 45 Zentimeter nicht nur abgefräst und neu aufgebracht werden könne. Dafür sind die vorhandenen Risse und Senkungen zu extrem. „Ein kompletter Ausbau ist hier notwendig“, betonte er. Sowohl der Neuaufbau als eventuell notwendiger Grunderwerb sind förderfähig. Als Erstes müsse nun eine Vermessung durchgeführt werden, um den Bestand aufzunehmen. Außerdem verlange die Regierung eine Verkehrszählung der betroffenen Strecke. Ein Baugrundgutachten werde dann gemacht, um zu sehen, ob die Sicherheit der Tragfähigkeit des Oberbaus gegeben ist. Auch eine Erweiterung der Straßenbreite von fünf Meter auf 5,50 Meter soll untersucht werden. Auch Hopfengärtner sprach sich für einen Bau in mehreren Abschnitten aus, um die notwendige Umleitungsstrecke optimieren zu können. Auf Höhe der Abzweigung nach Brunnenhof soll ein sogenannter Tropfen gebaut werden, um eine sichere Streckenführung bei den Abzweigungen zu ermöglichen.

Abklären, was mit der Bahn ist

Die Resonanz aus dem Stadtrat war durchweg pro Ausbau. Egbert Wölfel (CSU) fragte an, ob die Bahn in die Planungen mit einbezogen werde, wenn der Startpunkt des Ausbaus am Bahnübergang ist. „Das müssen wir noch abklären, ob die Bahn mit drin ist“, entgegnete der Bürgermeister. Der erste Abschnitt solle bis zum Ortsschild Tiefenthal gehen, obwohl auch die Ortsdurchfahrt dringend sanierungsbedürftig ist. „Hier wäre ein Flurneuordnungsverfahren für Tiefenthal ideal, eventuell mit einer Dorferneuerung“, so Dannhäußer.

„Warum ist ein Grunderwerb notwendig? Bleibt der Straßenverlauf so? Wird die Straße breiter?“, wollte Mario Tauber (ÜWG/FW) wissen. Das könne jetzt noch nicht beantwortet werden, so Dannhäußer. Erst müssten die Vermessungsarbeiten durchgeführt werden.

Auf mehrere Haushaltsjahre verteilen

Toni Schmitt (Creußener Liste) fragte an, ob die Maßnahme auch im Haushalt abgebildet werden könne, wenn die Förderung geringer ausfällt und der Eigenanteil der Kommune dadurch höher wird. Man wolle die Maßnahme deshalb extra auf mehrere Haushaltsjahre verteilen, so Geschäftsstellenleiter Klaus Baumgärtner. Wie der Haushalt sich in den nächsten Jahren entwickle, sei auch von Kreisumlage und Schlüsselzuweisungen abhängig.

Raimund Nols (SPD) appellierte zu prüfen, ob auch ein Radwegebau förderfähig ist. „Es liegt doch eine Gefährdung für Radfahrer an der Strecke vor“, so Nols. Das hänge von der Verkehrsbelastung ab, so Ingenieur Hopfengärtner. Bei 1000 bis 1500 Fahrzeugen am Tag sei diese gegeben. Grundsätzlich sprach sich Nols für den Straßenausbau aus. „Wir haben ja schon jeweils 800 000 Euro in den Haushalten für 2018 und 2019 dafür eingeplant“, erinnerte er.

Das muss jetzt gemacht werden

Auch Bernhard Ohlraun (ÜWG/FW) unterstrich das. Auf jeder Bürgerversammlung habe man den Tiefenthalern schon den Ausbau versprochen. Nach fast 20 Jahren müsse das nun endlich gemacht werden. „Da kommen wir nicht drum herum“, so Fritz Büttner (CSU).

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