MWG: Warten auf den Neubau

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Das MWG, vom Volksfestplatz aus gesehen: Die Turnhalle kommt weg, an ihrer Stelle entsteht eine neue Turnhalle und ein neuer Fachklassentrakt. Die Baukosten: rund 25 Millionen Euro. Im Anschluss wird der Altbau (dahinter) saniert. Für rund 20 Millionen Euro. Foto: Eric Waha Foto: red

Das Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium (MWG) bekommt einen Neubau. Wie er aussehen soll, ist fix. Was er - nach mehreren Prüfrunden und Ergänzungen - kosten wird, steht auch weitgehend fest: rund 25 Millionen Euro. Allerdings zieht es sich, bis gebaut werden kann. Nicht nur direkt am MWG, sondern auch auf dem benachbarten Gelände des FC Bayreuth, wo die Freisportanlage hin soll.

 
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Im kommenden Jahr soll es losgehen. "Im Mai oder Juni, das planen die Architekten, soll die alte Turnhalle abgebrochen werden. Damit wir Platz bekommen, um bauen zu können", sagt Elisabeth Götz, die Direktorin des MWG, am Mittwoch auf Anfrage des Kuriers. Platz für den Entwurf des Dresdner Architekturbüros Code Unique, der eine tiefergelegte Dreifachturnhalle vorsieht, die unter das Niveau des Volksfestplatzes gebaut wird. "Oben drauf kommt der Fachklassentrakt für alle Naturwissenschaften, der Kunstbereich, die Informatik und die Bibliothek. An zwei Stellen docken wir an den Altbau an", sagt Götz.

Kosten für den Neubau: 25 Millionen Euro

Die Kosten für den Neubau liegen bei rund 25 Millionen Euro. Und damit im Bereich der ersten Kostenschätzung, die es im Sommer vergangenen Jahres gab, als das Dresdner Büro den Wettbewerb für sich entschieden hatte. Obwohl es in den vergangenen Monaten einige Änderungen gegeben habe.

"Wir hatten im vergangenen Schuljahr alle 14 Tage einen Bau-Jour-fixe, wo es unter anderem um die Themen Heizung, Lüftung, Energie ging. Das war sehr intensiv für uns als Schule", sagt Götz. Aktuell werde die Haushaltsunterlage Bau erarbeitet, die "in drei bis vier Wochen fertig sein soll", wie Götz sagt. Anfang kommenden Jahres soll der Haushaltsausschuss des Landtags darüber befinden - und die Mittel bereitstellen. Eigentlich hatte man an der Schule gehofft, noch in diesem Jahr die Mittelfreigabe zu bekommen. Schließlich dauert das Ringen um Neubau und die anschließende Sanierung der Schule bereits sieben Jahre.

 

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Was auch dauert, ist ein Thema, das aus Sicht von Elisabeth Götz eigentlich längst durch sein könnte: der Bau der Freisportanlagen auf dem benachbarten Gelände des FC Bayreuth. Aber: "Was bremst, ist die Stadt", sagt Götz. "Viele Dinge, bei der wir die Kooperation der Stadt brauchen, dauern."

Seit August 2015, sagt die Direktorin, sei zwischen MWG, FC und der Stadt an sich klar, dass die Freisportflächen am FC-Gelände gebaut werden. Drei Laufbahnen rund um den Rasenplatz. Zwei Hartplätze, Sprunganlage. "Der FC kann die Anlagen außerhalb der Schulzeit mit nutzen. Alle haben was davon. Der FC, wir, die Stadt."

Am 6. August 2015 sei der Durchbruch gewesen, "danach lag der Vertrag fast ein Jahr bei der Stadt", zudem sei der Verein erst nicht mit einbezogen worden. Bis heute sei der neue Erbpachtvertrag und die Nutzungsvereinbarung noch nicht unterzeichnet.

Feuerwehr-Zufahrt wurde umgeplant

Von einem weiteren Vorhaben habe man wegen der entsprechenden Erfahrungen inzwischen Abstand genommen: "Wir wollten eine Feuerwehr-Zufahrt über den Volksfestplatz machen. Eine mündliche Zusage der Stadt hatten wir. Aber nachdem wir eine schriftliche noch gebraucht haben, haben wir entschieden, wir machen das nicht." Die Architekten hätten die Zufahrt jetzt über das eigene Grundstück geplant.

FC: "An uns liegt es nicht"

Thomas Hacker, der Vorsitzende des FC Bayreuth, sagt auf Nachfrage: "An uns liegt es nicht." Der FC und das MWG seien einig, aber neben der Stadt seien auch das Kultusministerium und die Immobilien Freistaat Bayern "im Hintergrund. Es hat in der Abstimmung lange Phasen der Ruhe gegeben", bestätigt Hacker. Obwohl "das Projekt Sinn macht. Und nicht den Haushalt der Stadt belastet".

Da das Thema bei der Stadt lange bekannt ist, sei er "erstaunt gewesen", dass die Baureferentin im Bauausschuss am Dienstag nicht sofort eingehakt habe, als Stadtrat Helmut Parzen (CSU) einen Prüfauftrag für den Bau einer Basketballhalle "auf genau diesem Grundstück, um das es geht", wie Hacker sagt, gegeben habe. "Auf das Grundstück soll der Hartplatz. Und davor die benötigten Parkplätze. Wenn Parzen sagt, man soll prüfen, muss die Bauverwaltung sofort sagen: Das Grundstück steht nicht zur Verfügung."

Stadtverwaltung sagt: Vertrag ist in der Endabstimmung

Die Stadtverwaltung kontert: Die "konkrete Zusammenarbeit der drei Parteien" gehe auf "entsprechende Bemühungen der Stadt zurück", antwortet Joachim Oppold, Pressesprecher der Stadt, auf Anfrage unserer Zeitung. Und: "Bei dieser schwierigen und nicht alltäglichen Konstellation liegt es auf der Hand, dass letztendliche Ergebnisse ihre Zeit brauchen. Zeitliche Versäumnisse jedenfalls kann die Stadt Bayreuth bei keinem der Beteiligten erkennen."

Wie Oppold weiter mitteilt, befinde sich "der fragliche Erbbaurechtsvertrag" in "seiner Endabstimmung" zwischen der Stadt, dem FC und dem Freistaat Bayern. Es seien, schreibt Oppold, "noch endgültige Abstimmungen im Hinblick auf den tatsächlichen Flächenbedarf für die Freisportflächen erforderliche". dennoch gehe man in der Verwaltung davon aus, dass der Vertrag "zeitnah abgeschlossen werden kann", wenn die Ergebnisse vorlägen.

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