Die Männer räumten eine wilde Müllkippe vor einem kleinen Waldstück auf. «Da wird immer mal wieder illegal entsorgt. Manchmal stehen alte Fernseher da, manchmal werden alte Autoreifen abgeladen», sagte der Polizeisprecher. Diesmal fanden die Männer auf dem Platz direkt an einem Feldweg die Supermarkt-Plastiktüte mit dem grausigen Inhalt. «Was für eine Tüte das genau war, sagen wir aus ermittlungstaktischen Gründen nicht», sagte Reuter.
"Wir hoffen, auch DNA-Spuren von der Mutter zu finden"
Ein 72-jähriger Mann alarmierte die Polizei, der Fundort wurde weiträumig abgesperrt. Die Beamten sicherten Spuren und befragten die Zeugen. Auch am Sonntagvormittag gab es noch einmal einen Ortstermin.
Die Leiche des kleinen Jungen wurde in die rechtsmedizinische Abteilung der Medizinischen Hochschule Hannover gebracht, wo die Obduktion noch am Samstagabend begann. Obwohl der Säugling nach Einschätzung des Rechtsmediziners erst zwei bis vier Tage an dem Ort gelegen habe, sei die Verwesung des Körpers bereits weit fortgeschritten gewesen. «Die Nächte waren frostfrei, da geht das schnell», sagte der Polizeisprecher.
Das Obduktionsergebnis brachte die Ermittler bisher nicht entscheidend weiter, nun setzen sie ihre Hoffnung auf komplexe Gewebeuntersuchungen. «Außerdem sind an der Plastiktüte mit Sicherheit Spuren enthalten. Wir hoffen, da auch DNA-Spuren von der Mutter zu finden», sagte der Polizeisprecher.
dpa