Mittelschule: Ende so gut wie besiegelt

Von Andreas Gewinner
Die Mittelschule Gefrees. Ihr Ende ist so gut wie besiegelt. Foto: Archiv/Andreas Gewinner Foto: red

Das Ende der Mittelschule Gefrees ist unwiderruflich. Die Frage ist nur, ob es erst 2019 kommt oder schon eher. Die Frage ist, ob die jetzige 7. Klasse noch ihr achtes und neuntes Schuljahr in Gefrees zubringt, wie aktuell geplant, oder doch in Bad Berneck. Und der Stadtrat, der seit vier Jahren an der örtlichen Zusammenlegung von Grund- und Mittelschule tüftelt, muss derweil wieder bei Null anfangen.

 
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Bis ins Jahr 2013 reichen die Zusammenlegungspläne zurück. Das Verfahren geht so: Die Regierung von Oberfranken erstellt ein Raumprogramm. Auf dieser Basis macht der Architekt Pläne. Die Stadt beantragt Zuschüsse. Und hat sie das grüne Licht, legt sie mit den nötigen An- und Umbauten los.

Doch erst musste die Stadt auf das Raumprogramm der Regierung warten. Dann wurde das Programm von der Wirklichkeit eingeholt, weil Klassen von Gefrees nach Bad Berneck gingen. Ab dem Sommer 2015 verlor Gefrees die 5. und 6. Klasse an Bad Berneck. Ein Jahr später folgte auch die 8. Klasse. Und ab dem nächsten Schuljahr wird in Gefrees nur noch die dann 8. Klasse unterrichtet. Nun muss das überarbeitete Programm nochmal überarbeitet werden. Und zuvor muss Schulleiter Ulrich Zahn noch ein pädagogisches Konzept erstellen.

Zusammenlegung passé

Im Grunde ist die Schulzusammenlegung passé. Für die Zukunft geht es eigentlich nur darum, eine zukunftsfähige Grundschule in den Räumen der bisherigen Mittelschule zu schaffen. Der Pferdefuß: Beim Zuschussverfahren steht die Stadt erst mal wieder ganz hinten in der Schlange. „Wenn wir Glück haben, kommen wir dieses Jahr noch in ein Programm rein“, dämpfte Bürgermeister Harald Schlegel im Stadtrat die Erwartungen. Dieser Umstand brachte CSU-Stadtrat Andreas Thomys auf die Palme: „Wir fangen immer wieder von vorne an, und derweil wird nichts besser.“ Schlegel machte das Dilemma deutlich: „Wenn wir wollen, können wir morgen mit dem Bauen anfangen. Aber dann gibt es keine Zuschüsse.“

Einfach umziehen geht nicht

Im Nachgang der Stadtratssitzung erläuterte Schlegel dem Kurier gegenüber, warum man nicht einfach mit der Grundschule in die jetzt schon weitgehend leere Mittelschule umziehen kann: „Wir wollen unsere Grundschule zukunftsfest haben. Neueste pädagogische Grundsätze müssen berücksichtigt werden. Es soll Räume für Kombiklassen geben, aber auch Räume, in denen Differenzierungsunterricht möglich ist. Es soll eine ’Lernwerkstatt’ geben, Räume für Fachunterricht und ähnliches.“ Deswegen sei aktuell noch offen, ob es mit dem Versetzen von Wänden getan ist, oder ob es nicht dennoch einen Anbau geben wird. Immerhin sei nun klar, dass es nicht zwei Rektorenzimmer geben muss, wie sie bei einer Grund- und Mittelschule an einem Ort vorgeschrieben wären. Selbst wenn beide Schulleitungen auf eine Person vereinigt sind.

Schlegel geht aber davon aus, dass die ursprünglichen Kosten von einer Million Euro durch die neue Situation sinken werden. Die Zuschussquote, die im Raum steht, beziffert Schlegel auf etwa 50 Prozent.

Wahr ist aber auch: Würde die Grundschule an ihrem bisherigen Ort an der Schulstraße bleiben, wären auch hier auf die Stadt in absehbarer Zeit hohe Sanierungskosten in einem sehr viel älteren Gebäude als in der Mittelschule zugekommen.

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