Bis zum roten Teppich
Auf den roten Teppich zu kommen, war für Roberto Blanco offenbar kein allzu großes Problem. Eine detaillierte Liste, welche Promi-Limousinen die gesonderte Zufahrt vor das Königsportal des Festspielhauses nutzen dürfen, gibt es nach Angaben der Polizei nicht. Die wäre in der Kürze der Zeit, die eine Festspielauffahrt bietet, nicht wirklich zu kontrollieren. Grundsätzlich würden Fahrzeuge, die erkennbar von Lotsen begleitet werden, vorgelassen. Das treffe natürlich nicht auf Taxen zu. Roberto Blancos Taxis wurde von einem Polizisten kurz kontrolliert, berichtet der Bayreuther Taxifahrer Bülent Bitikly. Er fuhr den Sänger und seine Frau vom Hotel Bayerischer Hof zum Festspielhaus. „Der Polizist hat mich kurz gefragt, wen ich dabei habe. Dann hat er mich reinfahren lassen.“ Blanco habe ihn gebeten, direkt an den roten Teppich zu fahren.
Tannhäuser mit Unterbrechung
Den Tannhäuser hat Blanco am vergangenen Freitag nur mit Unterbrechungen erlebt. „Meine Frau bekam während des ersten Aktes starke Kopfschmerzen“, sagt er. Den zweiten Akt habe er mit ihr im Festspielrestaurant verbracht, ihr Kaffee mit Zitrone serviert. „Das hilft bei Kopfschmerzen.“ Diesmal allerdings nicht. Deshalb zogen sich Roberto (77) und Luzandra Blanco (35) in ihr Hotel zurück, verbrachten den Abend nicht beim Staatsempfang, sondern auf der Hotelterrasse. Bei Wasser und einem Bayreuther Bier.
Taxifahrer Bülent Bitikly hatte das Paar vor dem letzten Vorhang gegen 21 Uhr wieder vom Grünen Hügel abgeholt. Bitikly jedenfalls ist von Roberto Blanco restlos begeistert: „Der Mann hat eine Stimme wie ein Bär und ist sehr nett, überhaupt nicht arrogant. Er kann sogar ein wenig Türkisch sprechen.“ Eines aber sei ihm aufgefallen: „Die letzten Wochen haben ihn scheinbar schwer getroffen.“