„Ich glaube, es gibt fast keinen Zweifel daran, dass dies die Kirche ist, die der christliche Reisende Willibald beschrieben hat“, sagte der Direktor der Ausgrabung, Mordechai Aviam, von der Akademischen Genezareth-Hochschule am Montag. Die Kirche sei insgesamt vermutlich 20 mal 30 Meter groß. Bisher hätten sie nur rund ein Drittel ausgegraben.

Die Kirche sei Teil einer Klosteranlage gewesen und habe zum Teil sehr gute erhaltene Mosaikböden gehabt, hieß es in einer Mitteilung der Hochschule. Der Fund stütze zudem die Annahme, dass dieser Ort Bethsaida sei, sagte Aviam.

Willibald bereiste demnach 725 das Heilige Land. Dabei beschrieb er, wie er von Kapernaum am See Genezareth nach Kursi wanderte, wie Aviam sagte. Auf dem Weg dorthin sei er zu einem Ort namens Bethsaida gekommen. Dort habe er die Kirche gesehen, die über dem Haus von St. Petrus und Andreas errichtet worden war. „Es gibt keine andere Kirche zwischen Kapernaum und Kursi“, sagte Aviam. Dem Neuen Testament nach sei Petrus in Bethsaida geboren worden und habe in Kapernaum gelebt.

Zahlreiche Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Kirche von Kapernaum am Ufer des Sees Genezareth über dem Haus von St. Petrus gebaut wurde. In dem antiken Fischerdorf stehen die Ruinen eines Hauses, das angeblich einst von Apostel Petrus bewohnt wurde. Der Pilgerort zieht jedes Jahr Tausende christliche Pilger an. In einer Synagoge soll Jesus dort zu Beginn seines Wirkens gelehrt haben.

Aviam sagte: „Es gibt die Möglichkeit, dass zwei Kirchen über Häusern von St. Petrus und Andreas gebaut wurden.“