Die Analyse zeigte, dass zunächst räuberische, am Boden lebende Ameisen begannen, in die Höhe zu klettern und Pflanzen als Lebensraum zu erobern. Dann fingen einige Arten an, Pflanzen auch als Nahrungsquelle zu nutzen. Das geschah in der Unterkreide, dem Abschnitt der Erdgeschichte, der vor 145 Millionen Jahren begann und vor gut 100 Millionen Jahren endete.
Später, gegen Ende der Oberkreide, verlegten einige Arten ihren Lebensmittelpunkt ganz auf Pflanzen und legten dort auch ihre Nester an. Die meisten dieser Anpassungen seien jedoch später entstanden, in der Erdneuzeit, schreiben die Wissenschaftler. Die begann vor 66 Millionen Jahren, als die Dinosaurier ausstarben, und dauert bis heute an.
Die Untersuchung ergab weiter, dass die Pflanzen die speziellen Merkmale, von denen Ameisen profitieren, erst später entwickelten. Nektardrüsen tauchten demnach in der späteren Kreidezeit auf, vor allem aber in der darauffolgenden Erdneuzeit. Spezielle Verstecke für Ameisen - Domatia - entstanden etwas verzögert zuletzt.
Zur einer verstärkten Artbildung unter den Ameisen habe die Nutzung von Pflanzen nicht oder nur vorübergehend geführt, schreiben die Wissenschaftler. "Wir sehen keinen Teil des Ameisenstammbaumes mit Arten, die auf Pflanzen für Nahrung oder Lebensraum angewiesen sind, der schneller wächst oder sich schneller auffächert als Teile des Stammbaumes ohne solche Arten", so Nelsen.