Franz Kustner, Präsident des Bezirksverbandes Oberpfalz im Bayerischen Bauernverband (BBV), hofft auf das „plus X“. „Wir wissen ja noch nicht, was das plus X ist“, sagt Kustner. Die 100 Millionen Euro seien schon ein gewisser Ansatz, „aber um den Milchmarkt wieder auf die Beine zu bringen, brauche ich Maßnahmen, die auf den Export abzielen“. Damit meint er zum Beispiel, dass neue Märkte erschlossen werden. Diese Maßnahmen sollten dann unter „plus X“ dokumentiert werden.
Weitere Protestaktionen
Da die 100 Millionen Euro keinesfalls ausreichen, müssten zusätzliche Aussagen getroffen werden, was in Sachen Stabilität gemacht wird. Ziel müsse sein, die Milchpreise zu erhöhen. Und das gelinge nur, wenn die Landwirte dem Einzelhandel beweisen, dass sie nicht zu viele Produkte haben. „Wir müssen den Markt aufbauen, dann wird der Milchpreis nach oben ziehen“, so Kustner. Weniger produzieren, sei nur für Deutschland keine Option. Das müsse dann schon europaweit so umgesetzt werden.
Stattdessen müsse nachgedacht werden, welche Mechanismen es für Unternehmen gibt, Milch zu finanzieren. Dafür müsse der Staat Gelder springen lassen.
Die Milchbauern wollen sich mit dem Ergebnis des Gipfels nicht abfinden. Deshalb werden Protestaktionen folgen, sagt Albersdörfer. Gestern sind Bauern zu Molkereien nach Schwarzenfeld und Amberg gefahren, um eine Resolution abzugeben. „Wir kämpfen schon zehn Jahre für ein anderes System“, sagt Albersdörfer. Ziel sei es, dass Familienbetriebe von der Milchwirtschaft leben können. „Wir haben keine andere Wahl, was bleibt uns anderes übrig?“