Medi-Trainer: „Bestmögliche Feuertaufe“

Von
Couragiert wollen die Bayreuther das Duell mit den vermeintlich übermächtigen Bambergern in Angriff nehmen. Steve Wachalski machte es in der Vorsaison mit dieser Aktion gegen Leon Radosevic und Lucca Staiger (rechts) vor. Foto: Peter Kolb Foto: red

Drei starke Gegner hat Medi Bayreuth beim Turnier um den Expert-Jakob-Cup zu Gast, das eine Woche vor dem Saisonstart in der Bundesliga die Reihe der Testspiele abschließt. Trotzdem darf man wohl behaupten, dass die Gastgeber die schwerste aller Aufgaben haben, wenn sie am Samstag nach dem Auftaktspiel zwischen Dolomiti Energia Trento aus Italien und den Riesen Ludwigsburg (17 Uhr) um 19.30 Uhr gegen Brose Bamberg antreten.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Mit Glück oder Pech bei einer Auslosung hat das freilich nichts zu tun. „Klar“ antwortet Medi-Trainer Raoul Korner ohne Zögern auf die Frage, ob er sich den Deutschen Meister als Gegner ausgesucht hat: „Was könnte eine bessere Feuertaufe sein, als ein Spiel gegen jene Mannschaft, von der alle sagen: Das ist das Team, das es zu schlagen gilt?“ Eine Woche vor dem Ernstfall mit dem Heimspiel gegen Vizemeister Ulm am 25. September könne man so am besten sehen, welchen Stand der Vorbereitungen man erreicht hat: „Bei diesem Gegner kann man sicher sein, dass jeder Fehler bestraft wird“, sagt Korner. „Es hilft ja nichts, wenn man ungestraft Fehler machen kann und wieder nur der Trainer darauf hinweist.“

Dafür nimmt der Coach in Kauf, dass es umso schwerer wird, den Anhängern zur Generalprobe einen Sieg zu bieten: „Eine gewisse Rolle spielt das Ergebnis am Ende immer. Und wenn eine Chance zum Sieg besteht, dann wollen wir auch zugreifen. Aber wichtiger ist mir, dass wir noch weiter als Mannschaft zusammenwachsen.“ Die Zeit der vielfältigen Experimente gehe allerdings zu Ende: „Taktisch und auch in der Besetzung gehen wir jetzt schon mehr in Richtung der Saisonspiele.“

Doreth fehlt noch, Lewis angeschlagen

Empfindlich gestört wird dieser Prozess dadurch, dass ausgerechnet ein Spielmacher auch an diesem Wochenende noch nicht zur Verfügung steht und somit in einer Woche ohne ein einziges Vorbereitungsspiel die Führung der Mannschaft übernehmen soll: Bastian Doreth muss erst einmal heute mit der Nationalmannschaft in den Niederlanden versuchen, das peinliche Scheitern in der Qualifikation zur Europameisterschaft abzuwenden, ehe er in der letzten Trainingswoche vor dem BBL-Start zum Medi-Kader stößt.

Darüber hinaus ist noch nicht sicher, ob Trey Lewis heute im Bayreuther Aufgebot stehen wird: „Wir haben ihn wegen Rückenbeschwerden für drei Tage raus genommen“, erklärt Korner. „Es ist wohl nichts Schlimmes, sondern nur eine Muskelverspannung, aber wir werden keinesfalls etwas riskieren. Die zwei Spiele an zwei Tagen sind eine Mammutaufgabe, und da wird sicher niemand spielen, der angeschlagen ist.“

Ohne Lewis würde das Medi-Team in derselben Besetzung antreten, die das bisher letzte Testspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit gegen die Gießen 46ers bestritten hat. Obwohl Raoul Korner die Ergebnisse solcher Spiele nicht zur Schau stellt, lässt sich an seinem Fazit doch zumindest eine Tendenz erkennen: „Wir haben gesehen, dass wir ohne zwei solche Leistungsträger zu dünn besetzt sind, um Niveau und Intensität über ein ganzes Spiel hoch zu halten. Eine neue Erkenntnis war das allerdings nicht.“

Autor

Bilder