Medi-Team gewinnt nach langem Rückstand

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Typisch für den Spielverlauf war die Leistung von Assem Marei (Mitte). Der ägyptische Center schien fast schon selbst an seiner Wurfquote zu verzweifeln (3/12), aber mit harter Arbeit wie hier bei einem seiner zwölf Rebounds holte er sich das Selbstvertrauen, um am Ende doch noch wichtige Beiträge zur Wende zu leisten. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Lange Zeit deutete am Donnerstagabend wenig darauf hin, dass Medi Bayreuth das Testspiel gegen Promitheas Patras gewinnen könnte. Vor 1046 Zuschauern lag der Bundesligist gegen den griechischen Erstliga-Neuling 37 Minuten lang im Rückstand, aber nach einem 9:0-Lauf zum 68:63 hatte er am Ende doch mit 73:70 (31:40) die Nase vorn.

 
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Nicht zuletzt wegen dieses Spielverlaufs sprach Medi-Trainer Raoul Korner anschließend von einem "Riesenschritt nach vorn" in den Saisonvorbereitungen: "Dass wir gewinnen können, wenn wir gut spielen, wussten wir ja schon. Diesmal haben wir aber nicht von Anfang an toll gespielt und dann doch einen Weg gefunden, um uns aus dem Sumpf zu ziehen. Ich hätte nicht gedacht, dass wir jetzt schon so viel Substanz haben."

Zunächst hatten die Bayreuther große Schwierigkeiten mit den strukturierten Angriffen der Griechen, die auch unter Zeitdruck noch gute Lösungen fanden. Dagegen gelang es dem Medi-Angriff oft nicht, zu einem zwingenden Abschluss zu kommen, weil die Ballbewegung zu langsam war und oft zu früh abgebrochen wurde. "Man muss aber berücksichtigen, dass ein 18-Jähriger den Aufbau geleitet hat", gab Korner mit Blick auf Moritz Trieb zu bedenken, der sehr respektabel die Stellvertretung für Bastian Doreth übernommen hatte. Etwas besser sah das Bayreuther Spiel aus, wenn das Tempo höher wurde, aber dann war die Chancenverwertung nicht optimal. So lagen die Gastgeber in der 12. Minute mit 14:27 deutlich zurück.

Steigerung in der Defensive

Erste Ansätze zu einer Besserung im zweiten Viertel waren einer härteren Gangart in der Defensive zu verdanken, weil damit häufiger die Basis für schnelles Spiel geschaffen wurde. Dabei kam es den Bayreuthern auch entgegen, dass die Gäste in diesem Abschnitt nur fünf von zehn Freiwürfen verwandelten. Sechs Punkte in Folge von Nate Linhart brachten das Medi-Team auf 27:33 heran (17.), aber die Sicherheit der Gäste konnte das noch nicht nachhaltig erschüttern.

Eine Wende schien sich erst Mitte des dritten Viertels abzuzeichnen, als neben Linhart vor allem Trey Lewis viel Initiative entwickelte. Mit sehenswertem Zug zum Korb nach schnellem Antritt führte er das Medi-Team auf 42:42 heran (24.), doch nach einer Auszeit antworteten die Griechen - unterstützt von Bayreuther Fehlern - gleich wieder mit einem 11:0-Lauf zum 53:42 (28.).

Sogar fünf Minuten vor Schluss wirkte die Führung der Gäste mit 61:54 noch recht solide, aber dann zeigten sie nur 24 Stunden nach ihrem Auftritt beim Deutschen Meister Brose Bamberg (68:78) unter dem Druck der Bayreuther Verteidigung doch zunehmend Wirkung und verloren ihre Linie. Bei einer Restspielzeit von genau drei Minuten markierten zwei Freiwürfe von Andreas Seiferth zum 65:63 die erste Führung der Gastgeber, die sie dann auch nicht mehr abgaben.

Den größten Anteil an der Bayreuther Punktausbeute hatten Trey Lewis (18) und Nate Linhart (15) vor De'Mon Brooks (12) und Andreas Seiferth (11). Bei den Gästen ragten Mouhammad Faye (17) und Eli Carter (15) heraus.

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