Medi mit Fehlstart beim Playoff-Auftakt

Einen klassischen Fehlstart legte Basketball-Bundesligist Medi Bayreuth im ersten Playoff-Viertelfinale beim Hauptrundendritten MHP RIESEN Ludwigsburg auf das Parkett: Bereits in der dritten Spielminute konnten sich die ungemein giftig aufspielenden Hausherren erstmals zweistellig absetzen (14:4) und diesen Vorsprung weiter ausbauen. Vor allem gegen Topscorer Elgin Cook (26/3) fanden die Wagnerstädter anfangs kein Mittel und so steuerte der RIESEN-Forward im Auftaktviertel alleine 13 Punkte mit 80-prozentiger Trefferquote zum 34:19 (10.) – Zwischenstand bei.

Bastian Doreth führte die Bayreuther Aufholjagd im zweiten Spielabschnitt an: Mit der Einwechslung des Medi-Kapitäns kam die zuvor schmerzlich vermisste Intensität ins Spiel der Wagnerstädter und auch im Abschluss präsentierte sich der Nationalspieler ungewohnt kaltschnäuzig und versenkte in kurzer Folge drei Dreier. Bis auf fünf Punkte (44:39, 18.) konnten die Bayreuther wieder herankommen, ehe die Schwaben erneut zweistellig zum 53:43 (20.) – Pausenstand enteilen konnten. „Die Eins-gegen-eins-Verteidigung wird der Schlüssel zur zweiten Halbzeit für uns sein, zudem müssen wir den Ball in der Offensive besser bewegen“, analysierte Bayreuths Assistenz-Trainer Lars Masell zum Seitenwechsel.

Doch genau diesen „Schlüssel“ fanden die Korner-Schützlinge auch nach der Pause nicht, ganz im Gegenteil, ein erneut schläfriger Start wurde von den Barockstädtern konsequent bestraft (67:52, 25.) – die Vorentscheidung war damit frühzeitig gefallen, denn die Bayreuther konnten im weiteren Spielverlauf nicht mehr nennenswert verkürzen. Den rabenschwarzen Tag der Medi-Korbjäger machte schließlich Ludwigsburgs überragender Thomas Walkup, der das Duell der Strategen gegen Nate Linhart (9 Punkte, 2 Rebounds, 2 Assists) mit 19 Punkten (100% Trefferquote) und je sechs Rebounds und Assists um Längen gewinnen konnte, kurz vor Ende von der Dreierlinie komplett und schraubte den Spielstand in den dreistelligen Bereich.

„Unsere Defensive grenzte heute an Arbeitsverweigerung. So darf man in Playoffs nicht auftreten!“, übte Medi Kapitän Doreth nach Spielende schonungslos Selbstkritik. Topscorer bei Bayreuth war einmal mehr Gabe York (20/4), enttäuschend präsentierte sich das Bayreuther Centerduo: Andreas Seiferth erzielte 10 Punkte und 7 Rebounds, leistete sich aber 5 Ballverluste, Assem Marei (3 Punkte, 4 Rebounds) fand so gut wie nicht statt und erzielte seinen ersten Korberfolg 30 Sekunden vor dem Spielende.

MHP RIESEN Ludwigsburg vs. medi bayreuth 104:85 (53:43)

Arena: MHP Arena Ludwigsburg | Zuschauer: 3.244

MHP RIESEN Ludwigsburg: Cook (26/3), Walkup (19/4), Waleskowski (17/2), Johnson (16/1), Evans (12/2), Senglin (8/2), Müller (4/0), McCray (2/0), Peter-McNeilly (0/0), Koch (0/0), Seric (0/0), Geske (0/0)

Medi Bayreuth: York (20/4), Brooks (15/0), Doreth (12/4), Seiferth (10/0), Linhart (9/1), Robinson (6/0), Cox (5/1), Amaize (5/1), Marei (3/0), Perschnick (0/0), Wenzl (0/0), Wachalski (0/0)

Die Viertel im Überblick: 34:19, 19:24, 28:24, 23:18