Medi kämpft Jena mit 92:84 nieder

Von
Gegen Bayreuths Trey Lewis (Mitte, beim Dunking) fand die Verteidgung der Gäste aus Jena in Hälfte zwei kaum ein Mittel mehr. Peter Kolb Foto: red

Science City Jena war die erwartet harte Nuss, aber Medi Bayreuth hat auch sie geknackt. Dank eines 92:84 (42:49)-Erfolgs gegen den starken und nie aufsteckenden Aufsteiger behauptete das Team von Trainer Raoul Korner seinen vierten Bundesliga-Rang und steuert damit weiter klar auf Playoff-Kurs.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Defensive mit Luft nach oben, die Offensive überragend - diese Kombination bescherte den Bayreuthern eine vermeintlich solide 30:22-Führung nach dem ersten Viertel, wobei sich zwei Medi-Akteure besonders hervortaten: De‘Mon Brooks erzielte zwölf Punkte in acht Minuten Spielzeit, Center Assem Marei untermauerte den positiven Gesamteindruck seines Teams mit sechs Zählern und vier Rebounds.

Die Bayreuther Führung begann aber im zweiten Viertel zu bröckeln. Mit zunehmender Spielzeit übernahmen die Thüringer nun mehr und mehr die tragende Rolle dieser Partie. Ganz zum Leidwesen des Bayreuther Coaches Raoul Korner, der eine engagiertere Defensivleistung seines Teams als bei der jüngsten Niederlage in Bonn eingefordert hatte. Gerade die zu sorglose Verteidigungsarbeit, gepaart mit einer rapide sinkenden Trefferquote, führte dazu, dass Jena herankam und vorbeizog.

Desaströses zweites Medi-Viertel

Als Center Shaquille Goodwin vier Minuten vor Viertelende einen Dreier versenkt hatte, lagen die Gäste das erste Mal in Führung – 42:40. Bei Medi lief nichts mehr zusammen. Über fünf Minuten gelang dem Tabellenvierten kein Korb mehr. Erst 22 Sekunden vor der Halbzeitpause versenkte Trey Lewis zwei Freiwürfe. Dass Medi das Viertel mit 12:27 abgeben musste und mit 42:49 hinten lag, konnte aber auch der Bayreuther Topscorer nicht verhindern. Alles in allem ein desaströses Viertel der Bayreuther gegen einen stark verteidigenden und mit enormem Selbstvertrauen ausgestatteten Aufsteiger.

Die Pause rettete die Bayreuther. Und Raoul Korner fand offensichtlich die richtigen Worte. Zwar fand Medi weiter kaum ein Rezept gegen den physisch enorm starken Goodwin unter dem Korb, dafür aber steigerte das Bayreuther Team seine Offensivleistung wieder. Und es arbeitete sich Schritt für Schritt heran und war zum Viertelende wieder in Schlagdistanz – 68:69.

Nerven- und Abnutzungsschlacht im Schlussviertel

Das letzte Viertel wurde zur Nerven- und Abnutzungsschlacht zweier enorm willensstarker Kontrahenten. Angeführt von Trey Lewis gingen die Bayreuther nach einem anfänglichen 71:76-Rückstand wieder in Führung. Und als Steve Wachalski einen Dreier zum 81:77 versenkt hatte, schienen die Bayreuther endgültig auf die Siegerstraße eingebogen zu sein. Aber erneut bewiesen die Thüringer Charakter. Goodwin brachte die Gäste 1:09 Minuten vor Ende per Korbleger auf 83:81 heran, ehe sich Assem Marei im Gegenzug einen Offensivrebound sicherte und anschließend zum 85:81 traf. Bei 49 Sekunden Restspielzeit war das die Vorentscheidung. In hektischen Schlusssekunden behielt Medi kühlen Kopf und schaukelte die Partie zum letztlich verdienten 92:84-Sieg nach Hause.

Nicht von ungefähr sprach Trey Lewis nach der Partie von einem „enorm harten Match“ für sein Team. Als Schlüssel des Erfolges nannte der Medi-Guard eine signifikante Steigerung der Defensivleistung nach der Halbzeitpause.

Herausragender Korbjäger auf Bayreuther Seite war am Ende eben dieser Trey Lewis mit 31 Punkten, wobei er alle seine 13 Freiwürfe und vier von sieben Dreier getroffen hatte. De’Mon Brooks (20 Punkte), Assem Marei (12) – er hatte zudem zehn Rebounds gesammelt -, Steve Wachalski (11) und Kyan Anderson (10) hatten ebenfalls zweistellig getroffen. Bei Jena waren Shaquille Goodwin (21) und Julius Jenkins (17) die fleißigsten Punktesammler.

Autor

Bilder