Medi im Höhenrausch: 80:71 gegen Oldenburg

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Bad in der Menge: Das Medi-Team um Trey Lewis (links) hatte allen Grund, sich nach dem Spiel für einer großartige Gesamtleistung feiern zu lassen. Foto: Peter Kolb Foto: red

Medi Bayreuth mischt weiter die Bundesliga auf: Der Sieg gegen die Baskets Oldenburg mit 80:71 (35:47) vor 3300 euphorisierten Zuschauern in der erneut ausverkauften Oberfrankenhalle war nicht nur der achte in Folge, sondern vor allem auch ein Beleg für den regelrechten Rausch, in den sich die Mannschaft von Trainer Raoul Korner mit ihrem Höhenflug gespielt hat.

 
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Innerhalb der mittlerweile kaum noch fassbaren Erfolgsserie war dieser Sieg sogar der sensationellste von allen. Die Oldenburger waren nämlich nicht nur der wohl stärkste aller bisher bezwungenen Gegner (obwohl Chris Kramer und Dirk Mädrich fehlten), sondern auch noch der am besten eingestellte. Ihre Verteidigung gestattete den Bayreuthern zunächst kaum einmal einen sicheren Abschluss in Korbnähe, weder durch Pässe auf die Center, noch durch den Zug der Guards in die Zone. Vor allem die Medi-Topscorer Trey Lewis und De'Mon Brooks kamen mit vier bzw. zwei Punkten in der ersten Halbzeit nicht wie gewohnt zur Geltung.

Auf der anderen Seite des Feldes schien sich dann allmählich die individuelle Klasse der Gäste durchzusetzen. Neben den glänzenden Vaughn Duggins und Rickey Paulding galt das auch für Brian Qvale, der am Vortag gerade noch rechtzeitig Vater geworden war, um einsatzbereit zu sein. Obwohl der Ex-Bayreuther im hochklassigen Center-Duell gegen Andreas Seiferth seine Chancen nicht immer sicher verwertete, hatte dieses Trio bei Halbzeit schon insgesamt 31 Punkte gesammelt: Paulding 11, Duggins und Qvale je 10.

Mit bis zu 13 Punkten im Rückstand

So entwickelte sich der Spielverlauf in der ersten Hälfte stetig zu Gunsten der Oldenburger. Nach dem Dreier von Duggins zum 9:11-Zwischenstand nach fünf Minuten ging das Medi-Team nicht mehr in Führung. In den ersten fünf Minuten des zweiten Viertels pendelte der Abstand zwar nur zwischen einem und drei Punkten, aber dann zogen die Gäste mit ihrer Offensivkraft von 30:28 auf 47:34 (20.) davon.

Deswegen war es noch bemerkenswerter als in den anderen Spielen, dass die Bayreuther auch nach diesen Eindrücken wieder einen Weg zum Sieg fanden. In der zweiten Halbzeit attackierten sie von der ersten Minute an konsequenter den Korb und legten sich in der Defensive und beim Rebound (29:13 in der zweiten Halbzeit!) noch mehr ins Zeug. Beim 40:52 nach fünf Minuten war der Effekt noch nicht messbar, aber dann erschütterte das Medi-Team das gegnerische Konzept wieder einmal durch den einen oder anderen Überraschungseffekt. Die Treffsicherheit von Steve Wachalski (3/5 Dreier) kann man inzwischen zwar kaum noch als einen solchen bezeichnen, aber der Teamsenior glänzte auch mehr denn je beim  Rebound (je vier defensiv und offensiv), wo er nach dem frühem vierten Foul von Brooks (22.) eine wichtige Rolle spielen musste.

Fast noch wertvoller war es aber, dass Bastian Doreth seine Zurückhaltung beim Abschluss aufgab. Mit einem Dreier zum 48:54 (27.) und einem starken Alleingang zum 56:58 (29.) hatte der Kapitän wesentlichen Anteil daran, dass die Partie am Ende des dritten Viertels wieder völlig offen war - und schließlich erzwang er mit dem Korbleger zum 63:61 (33.) sogar die erste Führung seit der Anfangsphase.

Es folgte eine heftig umkämpfte und von beiden Abwehrformationen dominierte Phase, die Lewis fünf Minuten vor Schluss mit drei Freiwürfen zum 68:64 beendete. Damit war das Bayreuther Spiel endgültig entfesselt. Die Halle stand Kopf, und kaum zweieinhalb Minuten später führte das Medi-Team vorentscheidend mit 76:66.

Statistik

Medi Bayreuth: ANDERSON (10 Punkte / 29:31 Min. Einsatzzeit / Plus-Minus-Bilanz: 9), LINHART (17 / 37:00 / 6), Doreth (9 / 22:41 / 6), SEIFERTH (12 / 19:28 / -10), LEWIS ( 11 / 25:54 / 4), Wachalski (11 / 23:49 / 14), Amaize (0 / 4:54 / 2), Dejworek, BROOKS (6 / 16:11 /-5), Adler, Marei (4/ 20:32 / 19); Feldwurfquote: 27/64 (42 Prozent), davon 5/17 Dreier (29 Prozent): Wachalski (3/5), Doreth (1/2), Linhart (1/4); Freiwürfe: 21/24 (88 Prozent); Rebounds: 29 defensiv, 19 offensiv (Wachalski 4/4, Linhart 4/3); Ballgewinne: 2; Ballverluste: 9; Assists: 14; Effektivität: 95 (Linhart 20, Wachalski 17, Seiferth 13, Doreth 12).

Baskets Oldenburg: D. Kramer (0 / 5:11 / -4), WIMBERG (0/5:27/-7), MASSENAT (0/25:34/-14), De Zeeuw (6/19:17/-11), Bacak, Lockhart (5/19:14/1), PAULDING (15/35:31/-3), Schwethelm (8/23:13/-1), QVALE (22/26:52/5), DUGGINS (15/39:41/-11); Feldwurfquote: 29/68 (43 Prozent), davon 7/21 Dreier (33 Prozent): Paulding (3/6), Duggins (2/4), Lockhart (1/1), Schwethelm (1/3); Freiwürfe: 6/8 (75 Prozent); Rebounds: 18 defensiv, 9 offensiv (Qvale 4/3, Duggins 6/1); Ballgewinne: 3; Ballverluste: 5; Assists: 15 (Duggins 4); Effektivität: 74 (Qvale 28, Duggins 17, Paulding 13, Schwethelm 10).

SR: Hack, Straube, Arik; Zuschauer: 3300 (ausverkauft).

Stationen: 9:8 (5.), 11:17 (8.), 16:20 (1. Viertel), 19:20 (11.), 27:28 (15.), 30:42 (18.), 34:47 (30.), 35:47 (3. Viertel), 40:52 (25.), 56:58 (3. Viertel), 63:61 (33.), 68:64 (35.), 76:66 (38.), 76:71 (40.), 80;71 (Ende).

Info: Die Effektivität errechnet sich aus der Summe von Punkten, Rebounds, Assists, Ballgewinnen und Blocks, abzüglich der Ballverluste und der Fehlwürfe. Die Plus-Minus-Bilanz zeigt die Entwicklung des Ergebnisses, während der Spieler auf dem Feld stand.

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