Medi holt einen neuen Spielmacher

Er wird künftig das Spiel von Medi Bayreuth führen: Kyan Anderson. Der 24-Jährige Amerikaner kommt vom belgischen Erstligisten Aalstar. Foto: imago Foto: red

Auf der Suche nach einem neuen Spielmacher ist Medi Bayreuth jetzt fündig geworden. Zwei Wochen vor dem Start in die Saisonvorbereitung hat der Bundesligist den 24-jährigen Kyan Anderson unter Vertrag genommen. Der 180 Zentimeter große und 79 Kilogramm schwere US-Amerikaner spielte zuletzt in der ersten belgischen Liga für Okapi Aalstar, wo er sein Team in der abgelaufenen Saison mit im Schnitt 15,9 Punkten pro Partie anführte. Anderson hat einen Einjahresvertrag unterschrieben.

 
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Cheftrainer Raoul Korner ist überzeugt von seinem Neuzugang: „Kyan ist ein blitzschneller Spielmacher, der bereits in seiner ersten Profisaison sein Team überraschend ins Finale geführt hat und dabei sehr starke Quoten aufzuweisen hatte. Er verfügt über die Fähigkeit, seine Teamkollegen besser zu machen, kann aber auch selbst das Heft in die Hand nehmen. Seine außergewöhnliche Schnelligkeit setzt er zudem auch in der Defensive gut ein. Ich denke, dass er in jeder Hinsicht sehr gut zum bestehenden Team passt.“

Collegezeit bei den TCU Horned Frogs

Kyan wurde am 25. Februar 1992 in Fort Worth im US-Bundesstaat Texas geboren, wo er an der dortigen North Crowley High School schnell auf sich aufmerksam machte. Während seiner vierjährigen Schulzeit erreichte er mit seinem Team eine Bilanz von 135 Siegen und nur 18 Niederlagen. Kein Wunder, dass das Interesse an Anderson bei verschiedensten Colleges des Landes geweckt war. USC, Wake Forest, Virginia, Texas Tech, Houston, SMU oder auch die Uni von Providence wollten den quirligen Aufbauspieler. Anderson entschied sich für das College von Providence, doch noch vor seinem Wechsel wurde in Rhode Island der Trainerposten neu besetzt. Anderson überdachte seine Entscheidung nochmals und blieb letztlich im heimischen Fort Worth, wo er sich der Texas Christian University anschloss.

Gleich in seinem ersten Jahr am College legte er richtig los und wurde bei den damals noch in der Mountain West Conference spielenden Horned Frogs zum „freshman of the year“ ausgezeichnet. In der Folgesaison wechselte die nicht einmal 10 000 Studenten zählende Texas Christian University in die BIG 12 Conference, wo der 180 Zentimeter große Guard weiter aufdrehte.

Am Ende seiner vierjährigen Collegezeit lag Kyan in 13 verschiedenen statistischen Kategorien unter den Top Ten der TCU. Die Liste der Steals und die der gespielten Spiele führte er sogar an. Seine 1624 erzielten Punkte bedeuten Platz sechs im Uni-Ranking der Horned Frogs.

Erstes Profijahr in Belgien

Nach seiner Collegezeit an der Texas Christian University ging es für Anderson nach Europa, genauer gesagt nach Belgien, wo er sich dem Team von Okapi Aalstar anschloss. Die Mannschaft aus der rund 84 000 Einwohner zählenden Stadt Aalst (exakt zwischen Gent und Brüssel gelegen), führte Kyan in seinem ersten Jahr mit 17 Siegen und elf Niederlagen nach der Hauptrunde auf den dritten Tabellenplatz der Scooore! Basketball League.

In der ersten Playoff-Runde traf Kyan Anderson mit seiner Mannschaft auf das Euro-Challenge Team von Belfius Mons-Hainaut. Mit 2:0 Siegen zog man souverän ins Halbfinale ein, wo man es anschließend mit dem Team aus Brüssel zu tun bekam. Die Best-of-five-Serie gegen den Hauptstadtclub ging über die volle Distanz, wobei Kyan im fünften und alles entscheidenden Spiel nochmals ein richtiges Ausrufezeichen setzte. Von der Bank ins Spiel kommend, erzielte er beim 67:64 Sieg starke 22 Punkte und führte seine Mannschaft ins Finale.

In der Endspielserie hatte man dann allerdings gegen den Abonnementsmeister aus Oostende das Nachsehen und musste sich mit 1:3-Siegen geschlagen und dem Vizemeistertitel zufrieden geben. Kyan absolvierte alle 39 Saisonspiele für die Belgier, wobei er mit einem Schnitt von 15,9 Punkten pro Partie erfolgreichster Punktesammler seiner Mannschaft war. Zudem steuerte der US-Amerikaner über die Saison im Schnitt 1,5 Rebounds und 3,2 Assists pro Spiel bei. Ebenso beeindruckend waren in diesem Jahr auch die von Coach Raoul Korner bereits angesprochenen Quoten des Point Guards: 56,7 Prozent Wurfquote, 39,2 Prozent Dreierquote und 84,5 Prozent Freiwurfquote.

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