Medi Bayreuth arbeitet an nächster Saison

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Grund zum Strahlen: Die wirtschaftlichen Perspektiven für Geschäftsführer Philipp Galewski (links) erscheinen derzeit bei Medi Bayreuth ebenso vielversprechend wie die sportlichen für Trainer Raoul Korner (rechts). Foto: Peter Kolb Foto: red

Gerade mal ein Drittel dieser Bundesligasaison ist vorbei, da hat bei Medi Bayreuth bereits die Arbeit an der nächsten begonnen. Geschäftsführer Philipp Galewski möchte erste Weichen in diese Richtung möglichst sogar noch vor dem Jahreswechsel stellen.

 
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Ganz oben auf seiner Aufgabenliste steht dabei die Verlängerung der Zusammenarbeit mit Hauptsponsor Medi, die bislang nur bis zum Ende der laufenden Saison festgeschrieben ist: „Das ist schließlich die Basis für alle anderen Entscheidungen.“ Die Aussichten der bereits begonnenen Gespräche schätzt er aber sehr zuversichtlich ein: „Ich denke, wir haben unserem Partner in letzter Zeit nicht viele Gründe geliefert, um die Zusammenarbeit einzustellen. Wir machen doch ganz ordentliche Werbung auf Bundesebene und neuerdings auch international.“

Auch die Trainerfrage als Punkt zwei bereitet Galewski keine allzu großen Sorgen, obwohl der Vertrag von Raoul Korner eine Option zum Ausstieg am Ende dieser Spielzeit vorsieht: „Aber wenn es unbedingt sein soll, dann kann man jemanden auch aus einem Vertrag ohne eine solche Option herauskaufen. Und hätte es in so einem Fall überhaupt einen Sinn, einen Trainer unbedingt zu halten, der woanders die Chance seines Lebens sieht und entsprechend unzufrieden ist, wenn man sie ihm verbaut hat?“ Für dieses Gedankenspiel gebe es aber ausdrücklich keinen aktuellen Anlass: „Das steht zwischen uns überhaupt nicht zur Debatte. Wir tauschen uns vielmehr schon aus über die kommende Saison und halten ihn auf dem Laufenden über die Entwicklung des Finanzrahmens. Da geht es sehr offen zu.“

Am meisten Arbeit erwartet der Geschäftsführer jedoch bei der Zusammenstellung des Spielerkaders. Zwar gehe er davon aus, den Umsatz der aktuellen Saison von 3,8 bis vier Millionen Euro auch im folgenden Jahr erreichen zu können, aber man dürfe nicht erwarten, mit dem gleichen Geld auch die gleichen Spieler verpflichten zu können: „Im vergangenen Sommer konnten wir gleich sieben Spieler halten – teils aufgrund laufender Verträge, vor allem aber auch, weil sich unsere ganze Organisation massiv entwickelt hat durch die Teilnahme an der Champions League“, erklärt Galewski. Um etwa eine halbe Million Euro sei der Etat durch die zusätzlichen Vermarktungsmöglichkeiten des europäischen Wettbewerbs gewachsen, und es stehe außer Frage, dass man eine erneute sportliche Qualifikation für diese auch wirtschaftlich attraktive Liga erneut wahrnehmen werde: „Doch so einen Sprung kann es nicht gleich noch einmal geben.“ Dank der Aussicht auf die internationalen Auftritte habe sich mancher Spieler damals mit relativ bescheidenen Gehaltserhöhungen zufrieden gegeben: „Aber wenn jemand wie Trey Lewis woanders mindestens das Doppelte verdienen kann, reicht das auch nicht.“

Bedenken in Bezug auf Assem Marei

Solche Bedenken gesteht Galewski unter den üblicherweise nur für ein Jahr gebundenen ausländischen Spielern insbesondere in Bezug auf Assem Marei: „Aufgrund einer Kombination aus Champions League und persönlichen Gründen hat er bei uns auf Geld verzichtet, denn woanders wäre zweifellos mehr für ihn drin gewesen. Umso schwerer dürfte es nun aber werden, ihn noch einmal zu halten.“

Zunächst einmal will sich der Geschäftsführer aber mit den deutschen Leistungsträgern befassen: „Die Idealvorstellung ist, alle vier zu behalten.“ Auch dafür hat er sich eine Reihenfolge vorgenommen: „Es ist eine Frage des Respekts, dass der Kapitän der erste Ansprechpartner ist“, sagt er über Bastian Doreth. „Er ist ein Gesicht des Vereins geworden und nicht nur wichtig auf dem Platz, sondern auch außerhalb.“ Der Vertrag des Spielmachers läuft ebenso aus wie der seines Nationalmannschaftskollegen Andreas Seiferth. Robin Amaize und Steve Wachalski sind noch gebunden, allerdings mit Ausstiegsklauseln.

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