Medi auf Playoff-Kurs

Von Dino Reisner
Nach seiner Nullnummer im Hinspiel zeigte sich Gabe York (am Ball) wieder in glänzender Form: Mit 24 Punkten (vier Dreier) war der US-Boy einmal mehr Topscorer seines Teams. Foto: Peter Kolb Foto: red

Bereits seit knapp vier Monaten kämpft Medi Bayreuth in der Champions League um die Qualifikation für die Playoffs. Die endgültige Entscheidung fällt jedoch erst am letzten Vorrunden-Spieltag kommenden Dienstag. Mit dem 89:81 (51:49)-Heimsieg am Mittwoch gegen Umana Reyer Venedig hat die Mannschaft von Trainer Raoul Korner das Tor zum Achtelfinale weit aufgestoßen.

 
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Nur im Falle einer Niederlage im Auswärtsspiel bei AEK Athen mit sieben oder mehr Punkten Differenz sowie gleichzeitigen Erfolgen von SIG Straßburg (bei Gruppenprimus Banvit Bandirma) und Estudiantes Madrid (in Venedig) würden die Bayreuther im Endklassement von Gruppe C noch auf den undankbaren fünften Platz abrutschen und die internationale Saison in den Playoffs des klassentieferen Fiba Europe Cups fortsetzen.

„Ein weiteres „Meisterstück“ hatte Raoul Korner nach den zuletzt schon beeindruckenden Siegen in Frankfurt (Pokal) und in Madrid (Champions League) für das Heimspiel gegen den italienischen Meister gefordert. Und seine Schützlinge wurden dem gerecht. Topscorer war einmal mehr Gabe York mit 24 Punkten (vier Dreier). James Robinson überzeugte mit 14 Zählern und acht Assists.

Die 2638 Zuschauern in der Oberfrankenhalle erlebten ein erstes Viertel mit hohem Tempo und noch höheren Trefferquoten auf beiden Seiten (Bayreuth 60 Prozent, Venedig 53). Nach fünf ausgeglichenen Minuten (15:15) setzte sich Medi ab, nach einem Drei-Punkt-Spiel von De’Mon Brooks zum 30:20 in der achten Minute sogar zweistellig. Zu Beginn des zweiten Abschnitts bauten Robin Amaize und Bastian Doreth die Führung sogar auf 13 Punkte (39:26) aus. 

Auf einmal gab es jedoch einen Bruch im Bayreuther Spiel. Dreieinhalb Minuten blieb die Mannschaft ohne Korberfolg. Venedig meldete sich mit einem 7:0-Lauf zum 39:33 wieder zurück. Die Italiener wurden nun immer besser und gingen durch einen Dreier von Bruno Cerella zum 48:46 zwischenzeitlich sogar in Front (18.). Ein Dreier von Robinson rettete den Bayreuthern die knappe 51:49-Pausenführung.

Mit einem hochklassigen Schlagabtausch ging es nach Seitenwechsel weiter. Zum spielerischen kam nun zusätzlich das kämpferische Element hinzu. Mehrfach konnte sich Medi bis auf neun Punkte absetzen. Aber die Venezianer ließen sich nicht abschütteln. Mit einem viertelübergreifenden 8:0-Lauf zum 69:69 gelang ihnen sogar wieder der Ausgleich (33. Minute).

Eine Serie von 10:2-Punkten vom 71:71 zum 81:73 durch einen krachenden Seiferth-Dunking brachte Medi auf die Siegerstraße. Die Moral der Gäste war gebrochen. 53 Sekunden vor Spielende sorgte York mit einem Korbleger und Zusatzfreiwurf zum 87:78 für die endgültige Entscheidung.

 

Statistik:

Medi Bayreuth: ROBINSON (14 Punkte/2 Fouls), Cox, LINHART (15/4), Doreth (5/0), SEIFERTH (15/4), Wachalski (0/3), Amaize (3/3), BROOKS (5/ 4), YORK (24/2), Adler, Marei (8/2); Rebounds: 38 (Seiferth 7); Dreier: 10 (York 4, Linhart 2, Robinson 2, Amaize 1)

Umana Reyer Venedig: HAYNES (10/1), PERIC (16/2), Johnson (9/3), BRAMOS (5/5), Tonut (11/0), De Nicolao (2/1), JENKINS (2/2), Bolpin, Biligha (11/0), Cerella (8/0), WATT (7/4); Rebounds: 33 (Peric 13); Dreier: 8 (Cerella 2, Peric 2, Haynes 1, Tonut 1, Johnson 1, Bramos 1)

 Schiedsrichter: Vicente (Bulto (Spanien), Dariusz Zapolski (Polen), Luka Kardum (Kroatien)

 Zuschauer: 2638

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