Medaille in Silber Hans-Dieter Friedrich lebt das Ehrenamt

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Hans-Dieter Friedrich, Seniorenbeauftragter der Stadt Hollfeld, erhielt die bayerische Verfassungsmedaille in Silber. Foto: red Quelle: Unbekannt

HOLLFELD. Er freute sich. Und er war stolz, hatte sich auch schon schlau gemacht, wie man sie trägt. Hans-Dieter Friedrich erhilet jetzt in München die bayerische Verfassungsmedaille in Silber. Weil sich der Seniorenbeauftragte der Stadt Hollfeld „besonders“ um die Verfassung des Freistaats verdient gemacht hat. Das hat viel mit Ehrenämtern zu tun. Sie haben die Biografie des 78-Jährigen geprägt, tun dies immer noch.

 
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So führt Friedrich seit 15 Jahren den VdK-Ortsverband mit seinen 550 Mitgliedern, ist auch einer von vier stellvertretenden Vorsitzenden auf Kreisebene. Mit dabei ist er auch in der Landesseniorenvertretung, wirkte zudem bis 2016 in der Projektgruppe „In der Heimat wohnen – ein Leben lang“ federführend mit. Das hat er dann aufgegeben. Weil es zu viel wurde: „Das ist ein Full-Time-Job, da kannst du nichts anderes mehr machen.“ Wobei er dieses Konzept nach wie vor für wichtig, für „eine tolle Sache“ hält.

Auch in der Kirche engagiert

In der Kirche engagiert er sich seit über 40 Jahren als Lektor und Kommunionhelfer, zurzeit in der katholischen Pfarrei in Hollfeld. Das Ehrenamt ist sein Hobby, sagt er – „weil ich gerne mit Menschen und für sie arbeite, weil ich da helfen kann“. Eine Arbeit, die nur auf freiwilliger Basis leistbar sei, „das könnte doch sonst niemand bezahlen“.

Im Gartenbau aktiv

Auch in einem ganz anderen Metier war Friedrich aktiv - in einem grünen: Er fungierte zehn Jahre lang als Vorsitzender des Gartenbauvereins Mistelgau, saß im Kreisvorstand des Vereins für Gartenbau und Landespflege Bayreuth - und war dabei auch in die Errichtung des Kreislehrgartens in Glashütten eingebunden. Die Liebe zur Natur ist geblieben, vor allem die zur frischen Luft. Die weiß Friedrich zu schätzen, nachdem er in jüngeren Jahren in Mietwohnungen zu Hause war.

Sehr oft umgezogen

Bevor es ihn 1992 nach Hollfeld verschlug, ist Hans-Dieter Friedrich oft umgezogen. Von Igensdorf nach Heroldsberg, von dort nach München, dann nach Erlangen, nach Rückersdorf, nach Nürnberg. Das hatte mit seinem Beruf zu tun. Er war 42 Jahre im Polizeidienst. Zuerst nach der mittleren Reife am Realgymnasium bei der Bereitschaftspolizei. Er absolvierte die Prüfungen für den mittleren und den gehobenen Polizeivollzugsdienst, avancierte zum Diplom-Verwaltungswirt (FH) – und landete schließlich als Sachgebietsleiter beim Polizeipräsidium Oberfranken in Bayreuth. Dort blieb er dann auch, bis er im April 2000 als Erster Polizeihauptkommissar in den Ruhestand trat.

Ruhig mag er es gar nicht

Das mit dem Ruhestand stimmt natürlich nur auf dem Papier. So richtig ruhig kann es Friedrich nicht haben, auch nicht mit 78: „Es muss sich immer etwas rühren“, sagt er. Ohne die Hilfe seiner Frau Waltraud könne dies allerdings nicht funktionieren. „Sie unterstützt mich sehr, es gibt da so viel zu schreiben und zu organisieren, da hat sie immer jede Menge auf die Beine zu stellen. Ich brauche ihre positive Einstellung“. Und sie ist auch selbst ehrenamtlich aktiv, so beim Besuchsdienst im Altenheim.

Hilfestellung ja, rechtliche Beratung nein

Worauf Friedrich Wert legt: Er könne als Seniorenberater nur Hilfestellungen und Tipps geben. Ratschläge ja, „aber keine rechtliche Beratung, etwa bei Rentenanträgen“. Er verstehe sich als Ansprechpartner der Senioren, als Bindeglied zwischen den älteren Bürgern und dem Rathaus und dessen Verwaltung. Seine Mitarbeit in sozial geprägten Arbeitsgruppen lasse sich davon nicht trennen, „da fließen mein Wissen und meine Erfahrungen ein“. Daraus habe sich so manches Projekt entwickelt, von Filmvorführungen im Kino über das für alle offene Singen im Seniorenheim bis zu Vorträgen und Fahrdiensten. Sein großer Wunsch: ein barrierefreies und damit behindertengerechtes Hollfeld. Da sei die „auch sonst aufstrebende Stadt“ auf einem guten Weg.

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