Viele Gäste sind nach der Lesung noch geblieben, haben Wein getrunken und Gebäck gegessen und Anekdoten ausgetauscht. „Kein Wesen kann zu nichts zerfallen.“ Das ist eine Zeile aus Geilenkirchens Lieblingsgedicht - dem „Vermächtnis“. Zumindest Erinnerungen werden bleiben. Und natürlich die vielen Bücher in vielen Bayreuther Bücherregalen.
Das sagen die Gäste
Wolfgang Juha, Bayreuth: „Ich bin traurig. Rolf J. Geilenkirchen hat ja doch immer viel gemacht, auch zur Festspielzeit war hier in der Markgrafenbuchhandlung immer viel los. Aber so ist das eben: Die Kleinen werden von den Großen gefressen.“
Karla Fohrbeck, Neudrossenfeld: „Das ist ein philosophisch-literarisches Ereignis, im Sinne von Goethes ,Entstehen und Vergehen‘. Hier ist nichts in den Abgrund gestürzt, es hat immer noch Flügel und lebt noch. Irgendwo geht das Leben weiter. Ich bin dankbar für Jahrzehnte, in denen es diesen Ort mit dieser Aura gab.“
Doris Kuhn, Bayreuth: „Sehr traurig bin ich. Als ich vor 26 Jahren aus Wertheim nach Bayreuth kam, wurde die Markgrafenbuchhandlung mein zweites Wohnzimmer. An fast allen Veranstaltungen habe ich teilgenommen. Für mich schließt sich mit der Goethe-Lesung ein Kreis, aber das ist traurig. Denn mit der Schließung geht viel verloren.“
Elfriede Tittlbach, Bayreuth: „Ich fühle Wehmut. Es ist eine Tragödie für Bayreuth, die Markgrafenbuchhandlung war eben auch ein wunderbarer Ort der Kommunikation. Und der Kultur – ich habe hier zum Beispiel Jean Paul in literarischen Häppchen genossen. Und immer hatte ich Ansprechpartner, auch wenn ich Bücher für meine Enkel suchte. Hier war ich daheim.“
Aus für die Markgrafenbuchhandlung
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Wie gewinnt man die Stadt zurück?
Eine neue Buchhandlung für Bayreuth