Makarenko-Doppelpack Altstädter ziehen in zweite Pokalrunde ein

Das war das erste Pflichtspieltor der SpVgg Bayreuth in der neuen Saison: Anton Makarenko traf im Pokalspiel in Coburg vom Elfmeterpunkt zum Altstädter 1:0 und legte dann per Freistoß das 2:0 nach. Foto: Peter Mularczyk Foto: Copyright by Peter A. Mularczyk Grubstr 29 95445 Bayreuth Bankverb. ING DiBa IBAN : DE45 5001 0517 5414 9278 70

FUßBALL. Minimalziel erreicht: Mit einem 2:0 (1:0) beim Landesligisten FC Coburg qualifizierte sich Regionalligist SpVgg Bayreuth am Dienstag Abend für die zweite Runde im Totopokal auf Bayernebene. Doch was noch wichtiger war: Nach 465 torlosen Pflichtspielminuten gelang den Altstädtern endlich der erste Treffer dieser Spielzeit.

 
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Und das sollte den nötigen Auftrieb geben für das Regionalliga-Heimspiel am Freitag um 18.30 Uhr gegen den VfB Eichstätt. Der löste gleichzeitig seine Pokalaufgabe mit einem 11:0 beim Kreisklassisten DJK Dollnstein. Yomi Scintu traf dabei viermal.

Zum Matchwinner avancierte der nach seiner Verletztenmisere erstmals wieder von Beginn aufgebotene Anton Makarenko, der im Mittelfeld der Dreh- und Angelpunkt des Altstädter Spiels war. Als nach 15 Minuten Ivan Knezevic vom Coburger Leonhard Scheler von den Beinen geholt worden war, schnappte sich Makarenko das Spielgerät und versenkte es in den Maschen. Vor Schelers Aktion hatte Knezevic noch Glück gehabt, dass sein Check gegen den FC-Akteur ungeahndet geblieben war. Im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts versäumten es die Bayreuther, früher den Sack zuzumachen. Zwar wurden die Angriffe sehenswert vorgetragen, es fehlte aber an Vollstreckerqualitäten. Außenverteidiger Johannes Golla hinterließ dabei nicht immer die glücklichste Figur, wusste aber ansonsten zu überzeugen.

Altstädter Abwehr bleibt sattelfest

Nach der Pause kamen die Veststädter besser zum Zuge und waren sogar mehrmals dem Ausgleich nahe, doch verstanden sie es nicht, die sattelfeste SpVgg-Abwehr zu überwinden. Die Entscheidung dann in Minute 64: Nach einem Foul 18 Meter vor dem Coburger Gehäuse legte sich Makarenko den Ball zurecht und versenkte den Ball unhaltbar im Tordreieck.

Angesichts der hohen Temperaturen und des kommenden Punktspiels schalteten die Altstädter in der Folgezeit verständlicherweise einen Gang zurück. Der Sieg geriet allerdings nie mehr in Gefahr.

SpVgg-Trainer Josef Albersinger war mit dem Ergebnis relativ zufrieden. „Vor allem mit den Momenten, in denen wir schnelles Aufbauspiel praktizierten. Darauf können wir aufbauen.“

Statistik

SpVgg Bayreuth: Kolbe – Golla, Dengler, Eder, Michaelis (87. Kiakos) – Schwarz – Renger (46. Götzendörfer), Wolf, Makarenko (71. Schiller), Knezevic – Fenninger.

SR: Schwarzmann (Scheßlitz); Zuschauer: 350.

Tore: 0:1, 0:2 Makarenko (15. – Foulelfmeter, 64.).

Neuzugang aus Schweizer Zweiter Liga

Nicht nur aufgrund der Tormisere haben die Altstädter Verantwortlichen gehandelt: Mit dem 23-jährigen Shpetim Sulejmani wurde ein weiterer Spieler unter Vertrag genommen. Der Schweizer mit kosovarischen Wurzeln verdiente zuletzt beim Schweizer Challenge-Ligisten FC Wohlen (Zweite Liga) seine Brötchen und hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich: Beim renommierten FC Basel durchlief der 1,90-m-Riese sämtliche Jugendmannschaften, kickte dort fünfmal in der UEFA Youth-League. An der Seite des heutigen Schalkers Breel Embolo traf er dabei sogar einmal ins Schwarze: Ausgerechnet gegen die Schalker, damals mit einem gewissen Timo Kehrer – heute längst etablierter Bundesligaspieler bei den Knappen – und dem inzwischen bei Manchester City aktiven Nationalspieler Leroy Sane. Es war der Höhepunkt in der Karriere Sulejmanis, den es schon einmal nach Deutschland gezogen hat. Aus der Basler U 21 kommend schloss er sich der Zweitvertretung des VfL Bochum in der Regionalliga West an.

Nach einem Jahr im Ruhrpott ging es für den langjährigen Schweizer Junioren-Nationalspieler zurück in die eidgenössische Heimat. Nach einem halben Jahr bei der U 21 des FC St. Gallen zog er weiter in die U 21 des FC Zürich, von dem aus er sich nach Wohlen ins beschauliche Aargau, einst fußballerische Wiege von Weltstar Ciriaco Sforza, veränderte. „Shpetim ist einer, der uns helfen kann“, urteilt Trainer Joe Albersinger über den Neuzugang, der alleine aufgrund seiner Körpergröße schon heraussticht. Auch ihn traf der Einschnitt beim ehemaligen Proficlub hart: Im Januar verkündete Präsident Lucien Tschachtli das Aus für den FC im Profifußball. Nach 16 Jahren Zugehörigkeit in Liga zwei mit einem Fastaufstieg in die erste Liga unter Trainer Sforza ging es nicht mehr in Wohlen: Sämtliche Arbeitspapiere der Kicker und Angestellten waren Makulatur. Weshalb Sulejmani auf dem Markt landete. Und jetzt in Bayreuth.

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