Mainauenhof: Räte gegen Altmaterial

Von Harald Judas
Der Mainauenhof wird nicht nach Sickenreuth umziehen. Der Goldkronacher Stadtrat hat den Kauf des Gebäudes abgelehnt. Foto: Archiv/Eric Waha Foto: red

Der Mainauenhof findet keinen neuen Standort in Goldkronach. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung entsprechenden Überlegungen von Bürgermeister Holger Bär eine Absage erteilt. Damit wird erst mal nichts aus der Planung, den Mainauenhof als künftiges Gemeinschaftshaus im Ortsteil Sickenreuth zu nutzen.

 
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In einer Infoveranstaltung in Sickenreuth hatte sich unlängst die große Mehrheit der anwesenden Bürger für der Erwerb des Gebäudes ausgesprochen. Bürgermeister Holger Bär hatte daraufhin das Interesse der Stadt gegenüber Landrat Hermann Hübner bekundet. Der Kreisausschuss hat daraufhin – unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Goldkronacher Stadtrates – dem Verkauf an die Stadt Goldkronach zugestimmt. Das Gremium verweigerte jetzt allerdings seine Zustimmung, gab aber mehrheitlich grünes Licht für die Ausschreibung eines neu zu errichtenden Holzhaus als Gemeinschaftshaus in Sickenreuth.

Bär erläuterte dem Stadtrat die Rahmenbedingungen. Unter Berücksichtigung aller Kosten, darunter geschätzte 25 000 Euro für den Erwerb des Hofes, sei von maximal 70 000 Euro für die Gesamtmaßnahme auszugehen. Die Höhe der Förderung bezifferte Bär auf rund 70 Prozent der Bruttokosten. Die Feuerwehr hätte sich mit bis zu 30 000 Euro an der parallelen Sanierung des Feuerwehrhauses beteiligt

Dennoch kam Kritik aus den Reihen des Stadtrates. Susanne Müller wies darauf hin, dass man in Begriff sei, „Altmaterial“ zu erwerben. Durch den Bau sah sie aber auch ein unmittelbar in der Nähe liegendes Biotop gefährdet. „Zu viele Fragezeichen“, wollte Klaus Rieß erkennen. Klaus-Dieter Löwel schloss sich ihm an.

Hoher Zuschuss bietet einmalige Chance

Als „einmalige Chance“ aufgrund der Förderung von 70 Prozent bezeichnete nur Klaus Bauer das Projekt. Dass er den Vorschlag für den Erwerb eines „Stadels“ nicht mittragen werde, kündigte hingegen Friedrich Nüssel an.

Zumal Klaus Rieß die Stimmung in der Infoversammlung als nicht aussagekräftig genug ansah. „Nur zehn Prozent der Sickenreuther waren da“, gab er zu bedenken. Vielleicht auch noch beeindruckt durch das Statement des Sickenreuthers Konrad Wölfel, der vor der Sitzung das Wort ergriff und Bedenken geltend machte. Unter anderem gab er zu bedenken, dass der Baugrund nicht tragfähig sei. Der geplante Standort liege im Schatten. Auch Bedarf sah er bei derzeit nur „drei Veranstaltungen im Jahr“ nicht gegeben.

Darauf, dass ein neues Holzhaus den Vorteil biete, dass man ganz nach Bedarf selbst planen könne, wies Peter Nitzsche hin. Ekkehard Kroeber monierte, dass die Vorabberichterstattung in der Presse zu einer Beeinflussung der Meinungsbildung geführt haben könnte.

Letztlich beschloss der Stadtrat bei vier Gegenstimmen, dass ein eigener Bau in Holzbauweise für Sickenreuth ausgeschrieben werden soll.

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