LSG-Segelflieger sind beide Titel los

Im vergangenen Jahr noch Deutscher Meister und World-League-Sieger, flogen die Piloten der LSG Bayreuth in dieser Saison der konkurrenz nur hinterher. Foto: Tobias Köpplinger Foto: red

Es hat sich schon ab Runde eins abgezeichnet: Der LSV Burgdorf steht nach der drittletzten Runde als Sieger der World League und zum vierten Mal als Deutscher Meister der Bundesliga fest. Die Luftsportgemeinschaft Bayreuth als Titelverteidiger in beiden Wettbewerben war auch in dieser Runde weit davon entfernt, ins Geschehen an der Tabellenspitze eingreifen zu können.

 
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Mit drei Rundensiegen und sechs zweiten Plätzen konnte der LSV Burgdorf ein Punktepolster aufbauen, wie es noch nie in der Geschichte der Bundesliga existiert hat: 65 Zähler Vorsprung auf den Tabellenzweiten, und das obwohl noch zwei Wochenenden zu fliegen sind. Möglich war dies nur durch eine über die gesamte Saison sehr gute Wetterlage im Norden Deutschlands, während die Thermik in den traditionellen Bundesliga-Regionen Schwäbische Alb, Bayerische Alpen und entlang des Mittelgebirgsstreifens Thüringer Wald - Bayerischer Wald nur selten gute Geschwindigkeiten zuließ.

Das norddeutsche Wetter auch international konkurrenzfähig: Mit 98 Zählern Vorsprung vor dem Nachbarn Braunschweig gelang den Burgdorfern zum ersten Mal auch der Sieg der World League. Damit kann Deutschland den Titel, nach dem Bayreuther Sieg 2015, erstmals verteidigen. Zum vierten Mal geht der Weltliga-Sieg damit ins Heimatland des Segelflugs.

Obwohl seit einigen Wochen klar ist, dass die LSG Bayreuth heuer keinen Blumentopf gewinnen wird, gingen am Sonntag wieder sieben Piloten an den Start. Wie am vorherigen Wochenende meldete der Wetterbericht auch dieses Mal wieder Warmlufteinfluss und damit nur mäßige Thermik.

Clas und Johannes Baier über 500 Kilometer unterwegs

Trotzdem gelang Wolfgang Clas ein Dreieck von fast 500 Kilometern Länge von Bayreuth aus zum Bayerischen Wald und via Eichstätt zurück. Für die Bundesliga wurde diese Leistung mit immerhin 90,36 km/h honoriert. Einen sehr ähnlichen Flugweg hatte sich Johannes Baier ausgesucht. Er nahm jedoch nicht den direkten Weg von Eichstätt zurück, wendete sogar etwas weiter westlich und flog über den Bayerischen Wald zurück. Seine insgesamt 550 Kilometer wurden für die Bundesliga mit 91,44 km/h gewertet, der besten Bayreuther Leistung dieses Wochenendes.

Diejenigen, die sich wegen des Warmlufteinflusses nicht so weit von Bayreuth wagten, blieben deutlich langsamer: Dritter im Bundesliga-Team wurde schließlich Johannes Bruder Georg mit 69 km/h für einen Flug Richtung Mainfranken.

Trotz der aufgebotenen Mannschaftsstärke blieb es somit bei der Summe 250,8 km/h für die LSG Bayreuth, was einem enttäuschenden 27. Rundenplatz und einem Punkt gleich kommt. In der World League entsprach diese Summe sogar nur Rundenplatz 76. Damit rutscht Bayreuth noch einen Bundesliga-Rang weiter ab auf Tabellenplatz 17, in der Weltliga sogar um zwei Plätze auf Rang 23.

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