Leupser werben fürs Wasser

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Der Verein Pro Leupser Quellwasser übergab am späten Mittwochnachmittag rund 1100 Unterschriften an den Pegnitzer Bürgermeister Uwe Raab. Foto: red Foto: red

Das Thema Wasser ist eine heiße Sache in der kleinen Ortschaft Leups: die Leupser wollen ihre dezentrale Wasserversorgung erhalten. Um das Ziel zu erreichen, haben die Leupser jetzt aus der bisherigen Bürgerinitiaitive heraus einen Verein Pro Leupser Quellwasser gegründet. Der Vorstand war am späten Mittwochnachmittag beim Pegnitzer Bürgermeister - mit mehr als 1000 Unterschriften im Gepäck.

 
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Der Verein Pro Leupser Quellwasser ist die logische Folge der Entwicklung, die seit Jahren um das Thema Quellwasser kreist. Auf der einen Seite stehen die Leupser, die auf ihre Eigenversorgung setzen, "aus zwei Quellen", wie Peter Strese, der Vorsitzende des in Gründung befindlichen Vereins am Mittwoch im Gespräch mit unserer Zeitung sagt. Auf der anderen Seite steht die Juragruppe, die Leups an die geplante Ringleitung anschließen möchte.

Verein hat schon rund 100 Mitglieder

Strese und sein Stellvertreter Franc Marx sagen, seit der Versammlung zur Vereinsgründung am 26. April in Leups hätten sich "schon rund 100 Mitglieder dem Verein angeschlossen", wie Marx sagt. Wenige Tage nach der Versammlung war Marx beim Notar mit den notwendigen Unterlagen, "aktuell liegt der Gründungsantrag beim Registergericht in Bayreuth. Schriftlich haben wir schon Bescheid bekommen, dass die Gemeinnützigkeit des Vereins anerkannt ist".

Bewusstsein fördern

Der Zweck des Vereins: Neben dem Erhalt der dezentralen Quellwasserversorgung gehe es, sagt Marx und zitiert aus der Satzung "um die Unterstützung und Förderung dezentraler Trinkwasserversorgung in Leups aus Gründen der Wirtschaftlichkeit, der Umweltverträglichkeit der Schonung der Wasserreserven und Erhalt der Wasserqualität". Der Verein orientiere sich "damit an den Empfehlungen des bayerischen Umweltamts. Zudem wolle man "das Bewusstsein der Öffentlichkeit zum verantwortungsbewussten Umgang mit den Wasserresourcen" fördern.

Die erste Aktion war am Vatertag

Eine erste Aktion hat bereits am Vatertag stattgefunden: Aus Bierfässern schenkten die Mitglieder des Vereins frisch gezapftes Quellwasser aus und kamen so mit den Bierwanderern und Vatertagsausflüglern ins Gespräch. "Die Leute haben interessiert zugehört und wir haben auch spontan einige Spenden bekommen", sagt Marx. Nächster Schritt: Am späten Mittwochnachmittag der Termin beim Pegnitzer Bürgermeister Uwe Raab (SPD). "Unser Ziel ist es, mit der Stadt - ebenso wie mit der Juragruppe, der wir ebenfalls ein Gesprächsangebot geschickt haben - in konstruktiven Dialog zu kommen und zu bleiben. Einfach um zu sehen, welche Möglichkeiten es für uns geben kann", sagt Marx. Mit dabei hatten die Leupser 1084 Unterschriften, die in kurzer Zeit bei der Unterschriftensammlung auf Papier und im Internet zusammegekommen waren.

Sie suchen die Kommunikation

"Wir wollen nicht als stutenbissig dargestellt werden", sagt Peter Strese. "Wir setzen darauf, dass die Stadt Pegnitz uns unterstützt und die Juragruppe mit uns spricht." Die Pegnitzer CSU-Fraktion sei bereits zu Gast in Leups gewesen und habe sich den Fakten-Check zum Leupser Quellwasser angesehen und - damals noch - mit der Bürgerinitiative gesprochen. "Wir hoffen natürlich, das ist unser Ziel, dass wir auf Dauer unser Wasser erhalten können. Das ist die Intention. Man hat uns ja schon mal als das kleine gallische Dorf bezeichnet - insofern bin ich zuversichtlich. Denn die Gallier haben ja noch immer gewonnen", sagt Strese.

Uwe Raab sieht Gründung positiv

Der Pegnitzer Bürgermeister Uwe Raab teilt auf Anfrage unserer Zeitung schriftlich mit, er "stehe der Gründung des Vereins ,Pro Leupser Quellwasser' positiv gegenüber, weil ich bürgerschaftliches Engagement in unserer Gesellschaft als eine großen Wert betrachte". Inhaltlich müsse das aber nicht zwingend übereinstimmen, denn: Raab schreibt, er stehe einer "kleingliedrigen Versorgungsstruktur sehr offen" gegenüber, werde auch für deren Erhalt eintreten, wenn "diese hinsichtlich Wasserqualität, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit geeignet wäre". Er wisse auch, dass die Leupser ihre eigene Wasserversorgung "als Lebensader, Lebensgrundlage und Heimatgefühl" empfinden würden.

Allerdings: Er stimmte für die Ringleitung

Allerdings: Er habe als Mitglied der Zweckversammlung und des Werkausschusses der Juragruppe für einen Anschluss von Leups an die Ringleitung der Juragruppe gestimmt. "Die Begründung dafür sehe ich neben der bekannten Rohwasserbelastung mit erforderlicher entsprechender Behandlung, der zu langen Verweildauer im Leitungssystem, der problematisch zu betrachtenden möglichen Neuausweisung von Schutzgebieten", sowie der nach Raabs Aussage "wohl auf Dauer als zu gering beurteilten Schüttung der Quelle inklusive kritischer Auswirkung auf die Löschwasserversorgung insbesondere in den gegenüber allen anderen Gebührenzahlern nicht verantwortbaren zu hohen Investitionskosten, wenn gleichzeitig durch die Ringleitung eine dauerhafte Versorgungssicherheit geschaffen werden kann und wird", wie Raab mitteilt.

Er könne demnach "nicht für den Erhalt der bestehenden Wasserversorgung" eintreten, schreibt Raab. Denn: Dauerhafte Versorgungssicherheit für Leups könne, "problemlos nur mit dem Anschluss an die neu zu schaffende Ringleitung gewährleistet werden".

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