Landwirte glauben an die Zukunft

Von Stephan Herbert Fuchs
Präsentkörbe mit Spezialitäten aus der Genussregion Oberfranken überreichten Kreisobmann Wilfried Löwinger (rechts), Kreisbäuerin Beate Opel (links) und Landrat Klaus Peter Söllner (Zweiter von rechts) an die neue bayerische Milchkönigin Sonja Wagner (Mitte) und an den DBV-Präsidenten Joachim Rukwied.⋌Foto: Stephan Herbert Fuchs Foto: red

Respekt, Anerkennung und Wertschätzung für die Arbeit der Landwirte hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes Joachim Rukwied beim Bauerntag am Donnerstagabend in Schirradorf eingefordert. „Wir sorgen für täglich verfügbare Lebensmittel, wir haben Deutschland als Urlaubsland so attraktiv gemacht und wir stehen für moderne Landwirtschaft und Tierhaltung“, sagte Rukwied. Da könne man auch einen sachlichen und vernünftigen Umgang mit den Bauernfamilien erwarten.

 
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An den Anfang und an das Ende seiner Rede hatte der höchste Repräsentant der Landwirtschaft in Deutschland seine feste Überzeugung gestellt, dass die Landwirtschaft eine Zukunftsbranche ist. „Trotz schwieriger Zeiten und Einkommensrückgänge glauben wir Bauern an die Zukunft“, sagte Rukwied. Aktuell habe sich die Stimmung sogar wieder ein bisschen aufgehellt. Allerdings müssten die Bauern auch das Recht haben, dass die Gesellschaft mit ihnen fair umgeht. Seine Berufskollegen forderte er auf, mit Selbstbewusstsein und bäuerlichem Sachverstand die Zukunft anzugehen, um den Boden für die nächste Generation zu bereiten.

Achtung Reizthemen

Allerdings bräuchten die Bauern dazu auch Rahmenbedingungen, um die Landwirtschaft sach- und fachgerecht betreiben zu können. „Die Weiterentwicklung unter der Einbeziehung der Gesellschaft und mit der Nutzung von Innovationen und neuesten Erkenntnissen – das muss unser Ansatz sein.“ Keinesfalls sollten sich die Bauern dabei von Reizthemen wie Massentierhaltung, Glyphosat oder Reduzierung der Artenvielfalt aus der Ruhe bringen lassen.

Keine Schuld am Artenrückgang

„Im Moment wird behauptet, wir hätten die Vögel tot gespritzt“, sagte Rukwied. Es möge ja sein, dass die moderne Landwirtschaft einige Veränderungen herbeigeführt habe, doch wesentlich für den Rückgang der Artenvielfalt seien doch vielmehr Dinge wie immer neue Infrastrukturmaßnahmen, die immens zunehmende Mobilität, Flächenverbrauch und Versiegelung oder die Abgase aus dem zunehmenden Luftverkehr. „Das alles reduziert die Artenvielfalt und nicht wir Bauern, die in der Natur und mit der Natur wirtschaften.“

Keine Rekordernte

Zuvor hatte Kreisobmann Wilfried Löwinger von ersten sichtbaren Trockenschäden im Landkreis berichtet. Nach dem Regen der zurückliegenden Tage würden die Berufskollegen allerdings schon wieder ein wenig positiver in die Zukunft blicken. „Eine Rekordernte werden wir aber heuer sicher nicht mehr einfahren“, sagte der Kreisobmann.  Noch immer erschwerten es die aktuellen Preise, in  einem von der Natur benachteiligten Gebiet kostendeckend zu produzieren. Die Getreidepreise seien zwar momentan relativ stabil, aber eben auf einem niedrigen Niveau. Genau deshalb sei auch die Ausgleichszulage so wichtig, die es gilt mit aller Macht zu verteidigen.

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