Landtagswahl Stadt benötigt neue Wahlhelfer

Von
Gerd Zimmermann ist schon seit vielen Jahren als Wahlhelfer tätig. Foto: Frauke Engelbrecht Quelle: Unbekannt

PEGNITZ. Die Landtagswahl im Oktober wirft ihre Schatten voraus. Dafür sucht die Stadt Pegnitz heuer neue Wahlhelfer. Gerd Zimmermann aus Buchau ist schon seit einigen Jahren dabei. Rund 420 Wahlberechtigte gibt es in Buchau, schätzt er.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Zimmermann weiß nicht mehr genau, welche die erste Wahl war, bei der er mitgeholfen hat. „Das war wohl so Mitte der 80er Jahre“, schätzt der 55-jährige Finanzbeamte. Damals wurden auch Wahlhelfer gesucht, und man habe eben bei den Staatsdienern nachgefragt.

Freiwillig gemeldet

Nach dem ersten Mal hat sich Zimmermann immer wieder selber freiwillig gemeldet, selten eine Wahl ausfallen lassen – höchstens mal eine wegen Urlaubs. 50 Euro und einen freien Tag gibt es für ihn als Beamten, alle anderen bekommen keinen freien Tag, dafür noch mal 50 Euro extra. „Das ist schon gut für ein Ehrenamt.“

Panaschieren und kumulieren

Es sei eine interessante und verantwortungsvolle Aufgabe, sagt Zimmermann, schließlich müsse am Schluss alles passen. Erst war er in der Stadt in der Grundschule als Wahlhelfer, jetzt ist er in Buchau im Feuerwehrhaus. Er ist auch Wahlvorstand.

Am schwierigsten ist die Kreistagswahl, sagt er, denn hier ist der Aufwand für die Wahlhelfer am größten, die Wähler können ihre Stimmen panaschieren und kumulieren. Das heißt, es können Stimmen auf einzelne Kandidaten verschiedener Listen verteilt werden beziehungsweise auch gehäufelt werden. „Das heißt wir müssen bei der Kreistagswahl erst mal nachzählen, ob nicht mehr als die möglichen 60 Stimmen verteilt wurden“, sagt Zimmermann. In dem Fall wäre der Wahlzettel ungültig.

Immer mehr Briefwähler

Besonderheiten hat er im Buchauer Wahllokal eigentlich nicht beobachtet. Dass es immer mehr Briefwähler werden, sei ja ein allgemeiner Trend. Oder, dass es auch öfter Nichtwähler gibt. „Das ist aber nichts Spezielles hier, das gibt es überall“, so Zimmermann weiter.

Ist es eine anspruchsvolle Arbeit? „Ja“, sagt der 55-Jährige, „die Arbeit muss ja ordentlich gemacht werden. Da ist schon Konzentration gefragt.“ Schließlich wird im Rathaus anschließend geprüft, ob alle Formalien erfüllt wurden und das Landratsamt macht nach jeder Wahl Stichproben. „Da will man natürlich keine Fehler machen“, sagt Zimmermann. Aber die hat es, solange er Wahlhelfer ist, bei ihm nicht gegeben.

Arbeiten in zwei Schichten

Gearbeitet wird an einem Wahlsonntag in Buchau in zwei Schichten mit jeweils drei Personen. Bei Kommunalwahlen sind es acht bis neun, weil da die Kandidatenanzahl und somit die Auswahlmöglichkeit größer ist. „In Buchau haben wir eigentlich immer genügend Wahlhelfer“, sagt Zimmermann.

Er selber steht immer an der Urne, kann so sehen, ob der Schriftführer den Wahlberechtigten auf dem Wahlverzeichnis abgehakt hat. Auch hier hat bisher immer alles gepasst. Die Zahl der Haken und Stimmzettel haben immer übereingestimmt. „Und wenn es mal nicht passen sollte, wird das eben protokolliert“, sagt er.

Kreistag wird am Montag ausgezählt

Wie lange dauert das Auszählen? Das komme darauf an, welche Wahl ansteht, sagt Zimmermann. Bei den Kommunalwahlen waren die Helfer manchmal schon bis 2 Uhr in der Nacht beschäftigt. „Da ist man kaputt hinterher“, sagt Zimmermann.

Mittlerweile sei es so, dass am Wahlsonntag die Stimmen für Bürgermeister, Landrat und Stadtrat ausgezählt werden. Der Kreistag dann erst am Montag danach. Meist ist man mittags fertig.

Spezielle Computerprogramme

Manche Kommunen haben spezielle Computerprogramme, die das Auszählen einfacher machen. Hier werde mit einem Lesestift der Strichcode, der auf dem Wahlzettel hinter jedem Kandidatennamen auftaucht, eingelesen. „Aber so ein Programm haben wir in Pegnitz nicht“, bedauert Zimmermann.

Als Wahlvorstand bekommt er bei der Einweisung kurz vor der Wahl eine Vordruckmappe mit Musterwahlzetteln, Wahlordnung und Vordrucken für die Wahlniederschrift. „Das schau ich mir jedes Mal vorher gründlich an, aber es ist nicht schwierig“, sagt er. Für ihn ist klar, dass er das Amt auch in Zukunft weiter machen wird.

Autor

Bilder