Landschaftsgärtner suchen das beste Team Bayerns auf dem Landesgartenschaugelände Gesucht: Der beste Gärtner

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16 Nachwuchsgärtner und -landschaftsbauer kämpfen aktuell in Bayreuth um den Bayern-Cup. Sie gestalten je zu zweit einen vin acht identischen Gärten. Foto: Eric Waha Foto: red

Es ist die Suche nach dem perfekten Garten. Auf dem Landesgartenschaugelände in Bayreuth kämpfen acht Zweier-Teams aus jungen Landschaftsgärtnern aus ganz Bayern um den Bayern-Cup. Sie haben knapp zwei Arbeitstage Zeit, um je einen von acht Gärten zu gestalten. Es wird ein knappes Rennen. Nicht nur zeitlich.

 
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Eiskalter Wind weht über das Gartenschau-Gelände. Die Temperatur erreicht nicht einmal einen zweistelligen Wert. Den jungen Landschaftsgärtnern scheint das egal zu sein. Viele arbeiten in kurzen Ärmeln. Hochkonzentriert. Geredet wird wenig in den Teams. Jeder hat seine Aufgabe. Gearbeitet wird nach Plan. Einem Plan, der für alle Teams identisch ist. 

Das komplette Spektrum wird abgedeckt

"Die Aufgabe, die die Teams bekommen haben, deckt das komplette Spektrum des Garten- und Landschaftsbaus ab", sagt Jana Gaworek, die Referentin für Nachwuchswerbung beim bayerischen Verband für Garten- und Landschaftsbau und Organisatorin des Bayern-Cups in Bayreuth. Steinbearbeitung, Holzbearbeitung, Trockenmauerbau, Baum- und Staudenpflanzung, Gehwegbau und vieles mehr. Die Landschaftsarchitektin Elisabeth Freundt hat den Garten entworfen, der von den acht Teams in achtfacher Ausführung am Pavillon des Garten- und Landschaftsbauverbandes in der Nähe des Haupteingangs gebaut wird.

Ein heißes Rennen in der Kälte

Es ist zeitlich ein heißes Rennen: "Die Teams haben 15 Stunden Zeit. 15 Stunden, um die 16 Quadratmeter zu gestalten", sagt Gaworek. "Melodie in Grün" heißt der Garten. Und was am Freitagnachmittag fertig wie eine Einheit aussieht, wird von den sechs Juroren anhand von 218 Kritikpunkten bewertet. "Um 14 Uhr am Freitag ist Schluss", sagt Gaworek. "Und wie so oft gehen wir davon aus, dass auch erst in der letzten Stunde, in der die jungen Kollegen arbeiten können, gepflanzt wird." 

Acht Baustellen, gleiches Material

Jede der acht Baustellen hat das gleiche Material bekommen. "Das wird uns alles von Sponsoren zur Verfügung gestellt", sagen Gaworek und der Pressesprecher des Verbands, Jochen Henning. Allein das Material für die Trockenmauer aus Schiefer hat einen Gegenwert von rund 4500 Euro. "Hier stehen mehrere Tonnen Material herum." Zum Teil als Rohmaterial, das noch vor Ort nach Plan behandelt werden muss. Zum Teil so vorbereitet, wie etwas das Kunstwerk aus Holz, das einem Piano ähnelt, dass es nur noch zusammengebaut werden muss. "So in etwa finden die Kollegen das auch vor Ort vor, wenn sie eine Baustelle haben." 

Nur aus Ober- und Unterfranken keiner dabei

Die Teams kommen aus ganz Bayern. Aus Unterfranken und aus Oberfranken sind allerdings diesmal keine Garten- und Landschaftsbauer am Start. "Wir haben ein Mädchen unter den 16 Teilnehmern. Das entspricht auch in etwa der Geschlechterverteilung innerhalb der Branche", sagt Jana Gaworek. Der Bayern-Cup der Landschaftsgärtner, der in diesem Jahr zum elften Mal ausgetragen wird, findet immer im Vorfeld einer Landesgartenschau statt, also alle zwei Jahre. "In den Jahren dazwischen tragen wir den Oskar-Augustin-Cup aus, benannt nach dem Gründungspräsidenten unseres Verbandes, der sich stark für den Nachwuchs eingesetzt hat." 

Michael Bichler (19) und Franz Klein (20) aus München, die einen der acht Gärten bauen und auf den Bayern-Titel hoffen, sagen: "Eine ganz schön schwierige Aufgabe. Vor allem wegen der dreiteiligen Mauer, die wir bauen müssen." Der Mauer widmen Michael Bichler und Franz Klein besondere Aufmerksamkeit, weil "sie locker mit einem Drittel in die Bewertung einfließt", wie Bichler sagt. Die Wettkampf-Teilnehmer, die sich für den Bayern-Cup bewerben konnten, haben sich, sagt Klein, vorbereiten können. Die Pläne für den Wettbewerbs-Garten gab es bereits im Vorfeld für die beteiligten Nachwuchskräfte. Dennoch wird es hart: "Es ist in der Zeit schon zu schaffen. Aber so locker vom Hocker zu machen, wie unser Seniorchef immer sagt, ist es nicht", sagen die Münchner.

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