Entzug oder Knast
Eckstein appellierte eindringlich an die Frau, die mit 15 Jahren bereits Mutter geworden war, ihr Leben zu ändern. "Sie wären nicht die erste, die am Suff stirbt", warnte Eckstein. "Es ist das sicherste Mittel, alsbald das Zeitliche zu segnen." Alkoholmissbrauch berge die Gefahr "zu verblöden". Der Vorsitzende Richter wählte bewusst einfache Worte. "Wenn sie nicht spuren, geht's in den Bau." Die Frau hatte bereits eine Entziehungskur abgebrochen. Sie habe bislang in ihrem Leben nichts durchgezogen. "Sie müssen an sich arbeiten und wenn das nicht klappt, dann haben Sie versagt und nicht die Gesellschaft." Denn die habe ihr genug Chancen eingeräumt. "Wenn Sie es jetzt nicht schaffen, gehören Sie der Katz'."
Pflichtverteidiger Karsten Schieseck sah seine Argumentation bestätigt, dass es sich um eine Tat im Vollschrausch gehandelt habe. Nur einer der acht Stiche habe wirklich zu einer schweren Verletzung geführt. Das Opfer habe nach drei Tagen das Krankenhaus wieder verlassen. "Sie hat immer gekämpft", sagte Schieseck. Eine vorgezogene Haft würde mehr kaputt machen als nützen. Der Ansicht stimmte das Gericht mit seinem Urteil zu.